Fifa-Wende durch Klimawandel Gletscherschmelze in Grönland
17.08.2007, 11:38 UhrIn Grönland gibt es eine große Zahl von Fußballern und begeisterten Fans. Aber bisher verweigert die Fifa dem nationalen Verband, Kalaallit Nunaanni Isikkamik Arsaattartut Kattuffiat (dänisch: Grnlands Boldspil Union), die Aufnahme in die Fußball-Weltgemeinschaft. Der allmächtige Zirkel begründet seine Ablehnung damit, dass das Nationalstadion in Nuuk nicht den Fifa-Normen entspricht.
Zwei Wege in Blatters Arme
Doch seit 2006 gibt es zwei hoffnungsvolle Wege in die mäßig offenen Arme von Fifa-Präsident Joseph Blatter und seiner technischen Kommission: Wenn die Insel in naher Zukunft nicht mehr ganz so eisig ist, sondern ihrer alten Namensbestimmung folgend zu grünen beginnt, werden die einheimischen Fans schon bald einen Fifa-konformen Naturrasenplatz auf dem frei geschmolzenen Permafrostboden anlegen.
Und wenn der Klimawandel nicht hilft, gibt es noch einen zweiten, weniger eleganten Weg für internationale Rasensportveranstaltungen auf den nordischen Gletschern.
Nach einem Beschluss der Fifa aus dem Jahr 2006 können künftig auch Kunstrasenplätze für offizielle Spiele und Turniere der Mitgliedsverbände zugelassen werden – doch im Fall der Grnlands Boldspil Union ist diese Zulassung natürlich noch nicht ausgestellt.
Grönland als WM-Gastgeber
Aber langfristig ist eine WM-Endrunde mit Grönland als Gastgeber - vielleicht im Jahr 2098? - nicht mehr ausgeschlossen, besonders wenn der Klimawandel bis dahin die Rasenplätze in den bisherigen Gastgeberländern verbrannt oder weggeschwemmt hat.
Fifi statt Fifa
Bis Grönland endlich in der alphabetischen Mitgliederliste der Fifa zwischen Griechenland und Guam seinen Platz eingenommen hat, spielt die Mannschaft von der grünenden Eisinsel weiterhin beim alternativen Fifi-Wild-Cup gegen andere Fifa-Outsider wie Teams aus Tibet, Nordzypern, Gibraltar und Sansibar.
Stimmung steigt wie der Meeresspiegel
Die Klimakatastrophe könnte den Fußballern im nicht mehr ganz so ewigen Eis vielleicht schon bald die lang ersehnte Anerkennung bringen, viele Fans setzen jedenfalls große Hoffnungen auf das kleine, klimainduzierte Ozonloch über der größten Insel der Erde.
Von Henning Troschel
Quelle: ntv.de