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"Wird in meinem Kopf bleiben" Gnadenlose Weltmeister verabschieden sich mit großer Geste

Mathias Gidsel verabschiedet sich von Domagoj Duvnjak.

Mathias Gidsel verabschiedet sich von Domagoj Duvnjak.

(Foto: IMAGO/HANZA MEDIA)

Die dänische Handball-Nationalmannschaft ist zum vierten Mal in Folge Weltmeister. Diese Leistung ist historisch. Im Kopf wird aber auch bleiben, mit welcher Geste sich das Überteam aus dem Turnier verabschiedete.

330 Tore erzielte die übermächtige dänische Handball-Nationalmannschaft auf dem Weg zum vierten Weltmeistertitel in Serie - mehr als jedes andere Team Mathias Gidsel, ihre unersättliche Tormaschine machte sich mit 74 Treffen zum zweiten Mal in Serie zum Torschützenkönig und ihr Torwart Emil Nielsen stellte mit 125 Paraden im Laufe des Turniers einen neuen WM-Rekord auf. Das letzte Tor dieser für sie makellosen, triumphalen Weltmeisterschaft aber verschenkten sie. Und sorgten so schon vor der Schlusssirene in der mit mehr als 13.000 Menschen gefüllten Arena von Oslo für einen Gänsehautmoment.

31:25 stand es, das Spiel war längst entschieden, als der neue Weltmeister auf ihre Weise den großen Domagoj Duvnjak ehrten. Der 36-Jährige hatte sich mit seinen Kroaten gegen jede Wahrscheinlichkeit in dieses Finale gekämpft, das nach mehr als 270 Länderspielen den emotionalen Höhepunkt und das Ende der großen internationalen Karriere des Rückraumspielers auserkoren war.

Die Dänen standen in den letzten Sekunden Spalier am eigenen Kreis, voller Anerkennung für den großen Sportsmann auf der anderen Seite. Duvnjak ging durch das Spalier, versenkte den Ball am dänischen Torwart Jannick Green vorbei ein letztes Mal im Trikot der kroatischen Nationalmannschaft im gegnerischen Tor. Green, Welthandballer und Turnier-MVP Mathias Gidsel, die Flensburger Mads Mensah Larsen und Simon Pytlick, alle umarmten den 36-Jährigen, die Fans beider Nationen applaudierten. Erst dann starteten die dänischen Feierlichkeiten.

"Ich bin sehr glücklich"

"Danke an die dänische Mannschaft, dass sie mich das Tor haben machen lassen", sagte ein sichtbar aufgewühlter Duvnjak nach dem Spiel der Sportschau. "Es war sehr emotional. Ich war einerseits sehr traurig, dass dies mein letztes Tor war. Andererseits bin ich sehr glücklich für diese sehr schöne Geste der Dänen. Das wird in meinem Kopf bleiben." Beim obligatorischen Abklatschen nach dem Spiel wurde Duvnjak, dem längst die Tränen gekommen waren, von den meisten seiner Gegenspieler lange in den Arm genommen. "Ich will genauso werden wie er, wenn ich in seinem Alter bin. Er ist eine große Inspiration. Nicht nur für kroatische Spieler, sondern auch für dänische", sagte Gidsel, der derzeit beste Handballer der Welt, über Duvnjak, der nicht nur in seiner Heimat längst den Status eines Handball-Heiligen genießt.

Während die Dänen zum vierten Mal in Folge ein WM-Finale gewannen, bedeutet der emotionale Abend von Oslo für Duvnjak die fünfte Finalniederlage seiner großen Karriere. Der Rekordspieler stand schon zuvor mit Kroatien 2008, 2010 und 2020 in drei EM-Endspielen und 2009 in einem WM-Finale - immer flossen am Ende Tränen der Enttäuschung. Diesmal ist die Enttäuschung klein, zu sensationell war schon der Finaleinzug. "Ich kann die Nationalmannschaft mit einem guten Gefühl verlassen", hatte "Dule" schon vor dem Finale verkündet. Nun sagte er: "Die Medaille glänzt ein bisschen golden."

Seine Vereinskarriere wird Duvnjak derweil noch fortsetzen: Seinen Vertrag beim THW Kiel hatte der Welthandballer von 2013 erst kurz vor der Weltmeisterschaft um ein weiteres Jahr bis 2026 verlängert.

Quelle: ntv.de, ter

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