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Abenteuer French Open Görges feiert, Lisicki scheitert

Julia Görges schwört auf ihr Mental-Buch.

Julia Görges schwört auf ihr Mental-Buch.

(Foto: REUTERS)

Bei den French Open präsentieren sich die deutschen Damen in guter Form. Julia Görges kämpft sich gegen die Tschechin Lucie Safarova in die dritte Runde, Sabine Lisicki hat Topspielerin Vera Swonarewa am Rand einer Niederlage. Sehr souverän präsentiert sich Novak Djokovic bei seinem 39. Sieg in Folge feiert.

Julia Görges im Freudentaumel, Sabine Lisicki im Gefühlschaos: Die Power-Frauen haben am vierten Tag der French Open für reichlich Emotionen gesorgt. Eine große Überraschung verpasste dabei Qualifikantin Lisicki, die nach dem Spiel weinend zusammenbrach und mit der Trage vom Court gebracht werden musste. Die Berlinerin konnte beim 6:4, 5:7, 5:7 in der zweiten Runde gegen die Weltranglistendritte Wera Swonarewa (Russland) einen Matchball und eine 5:2 Führung im entscheidenden Satz nicht nutzen.

Als einziger deutscher Tennisprofi bisher schaffte Görges den Einzug in die dritte Runde von Paris. Die Weltranglisten-18. hatte bereits mit 2:4 im zweiten Satz zurückgelegen, ehe sie das Blatt noch wenden konnte und mit 2:6, 7:5, 6:2 gegen Lucie Safarova (Tschechien) gewann. "Meine Leistung war am Anfang eines Grand Slams nicht würdig. Ich war gar nicht auf dem Platz und habe mich gefragt, was machst du hier eigentlich", sagte Görges mit Blick auf ihre verschlafene Anfangsphase.

Das Mental-Buch hilft

Auf den rechten Weg führte die 22-Jährige auch ihr selbst entworfenes Mental-Buch zurück, das sie bei den Seitenwechseln immer wieder zur Hand nahm: "Darin steht, was ich spielen soll. Mit Textmarker unterstrichen." Um einen Platz im Achtelfinale spielt Görges am Freitag gegen Lokalmatadorin Marion Bartoli (Frankreich/Nr. 11). "Zu den Turnierfavoriten zähle ich mich aber nicht", erklärte die Stuttgart-Siegerin.

Stuttgart-Viertelfinalistin Lisicki, die im vergangenen Jahr wegen einer hartnäckigen Knöchelverletzung insgesamt sechs Monate pausieren musste, hatte sich als Qualifikantin ins Hauptfeld von Paris gespielt. Vor der Wimbledon-Finalistin Swonarewa zeigte die 21-Jährige keinen Respekt und bestach durch ihre knallharten Grundschläge. Beim Stand von 5:2 im dritten Satz vergab Lisicki einen Matchball und musste sich danach wegen Kreislaufproblemen und Krämpfen behandeln lassen. Nach 2:40 Stunden war sie mit den Kräften am Ende.

Petzschner hadert mit den Linien

Während der 0:6, 6:7-K.o. von Barthel gegen Anastasia Pawljuschenkowa (Russland/Nr. 14) zu erwarten war, erlebte Wimbledon-Doppelsieger Petzschner eine böse Überraschung. Der Mannschaft-Weltmeister unterlag dem in der Weltrangliste 65 Plätze schwächer stehenden Qualifikanten Steve Darcis (Belgien) 5:7, 4:6, 4:6.

Philipp Petzschner kassierte in der zweiten Runde einen überraschenen K.o.

Philipp Petzschner kassierte in der zweiten Runde einen überraschenen K.o.

(Foto: dpa)

Petzschner haderte mit den vielen Linienbällen seines Gegners: "Das Verhältnis war 257:5 für ihn. Das war demoralisierend. Ich habe Schwierigkeiten, das zu akzeptieren." Damit hatten am Mittwoch und Donnerstag noch fünf weitere deutsche Profis die Chance, in die dritte Runde von Roland Garros einzuziehen.

Djokovic weiter auf Rekordjagd

Seriensieger auch in Paris: Novak Djokovic ist 2011 weiter ungeschlagen.

Seriensieger auch in Paris: Novak Djokovic ist 2011 weiter ungeschlagen.

(Foto: dpa)

Weiter auf Rekordjagd bleibt der Serbe Novak Djokovic. Der Melbourne-Sieger profitierte von der Aufgabe seines Gegners Victor Hanescu (Rumänien), der beim Stand von 6:4, 6:1, 2:3 für den Favoriten wegen einer Oberschenkelblessur nicht weiterspielen konnte. Für Djokovic war es der 39. Sieg in diesem Jahr. Den Startrekord hält John McEnroe mit 42 Erfolgen in Serie (1984).

Keine Blöße gaben sich Vorjahresfinalistin Samantha Stosur (Australien) beim 6:0, 6:2 gegen die Rumänin Simona Halep und Caroline Wozniacki. Die dänische Weltranglistenerste, die noch auf ihren ersten Grand-Slam-Titel wartet, bezwang Aleksandra Wozniak (Kanada) 6:3, 7:6 (8:6).

Auch Grand-Slam-Rekordsieger Roger Federer (Schweiz) steht nach einem klaren 6:3, 6:0, 6:2 gegen Wildcard-Inhaber Maxime Teixeira (Frankreich) in der dritten Runde.

Quelle: ntv.de, Ulrike Weinrich, sid

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