Sport

Traumtag in Whistler Gold, Silber und zweimal Bronze

Die Alpin-Asse Gerd Schönfelder, Martin Braxenthaler, Andrea Rothfuß und "Küken" Anna Schaffelhuber katapultieren die deutsche Mannschaft bei den Winter- Paralympics an die Spitze der Nationenwertung.

Gerd Schönfelder hat bereits 21 Medaillen bei Paralympics gewonnen.

Gerd Schönfelder hat bereits 21 Medaillen bei Paralympics gewonnen.

(Foto: AP)

Nach seinen Triumphen in Abfahrt und Riesenslalom hat der 39-jährige Gerd Schönfelder mit seinem Sieg im Super G in Whistler das goldene Triple perfekt gemacht. Der "Stier von Kulmain" holte mit seinem 15. Paralympics-Sieg seine insgesamt 21. Medaille und überflügelte damit den nordischen Skiläufer Frank Höfle (Isny) als erfolgreichsten deutschen Paralympics-Starter um eine Plakette. "Das ist schön, aber das war nicht unbedingt mein Ziel. Ich wollte gut Ski fahren, ich wollte Spaß haben und aggressiv Ski fahren", sagte er bescheiden.

Schönfelder hatte mit seinem Husarenritt über die Piste "Franz's Run" in Whistler das zehnte Gold für die deutsche Mannschaft eingefahren und damit das Team im Medaillenspiegel an den bisher führenden Russen vorbeigeschoben. "Auch noch. Das ist schon schön. Was macht man nicht alles für unser gutes altes Deutschland", sagte der Ausnahme-Athlet mit einem breiten Grinsen.

Noch mehr Medaillen

Anschließend bauten Martin Braxenthaler (Surberg), Andrea Rothfuß (Mitteltal) und die Überraschungsdritte Anna Schaffelhuber (Regensburg) die deutsche Bilanz weiter aus, so dass das 20-köpfige Mini-Team des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS) mit zehnmal Gold, fünfmal Silber und sechsmal Bronze in die letzten beiden Wettkampftage geht.

Nach den Siegen im Slalom und im Riesenslalom gewann der 38- jährige Braxenthaler Silber im Super G der sitzenden Klasse. Die erst 20-jährige armbehinderte Rothfuß legte wie am Vortag in der Abfahrt einen Bronze-Lauf hin und bejubelte nach zuvor zweimal Silber die vierte Medaille ihrer Karriere. Das 17 Jahre alte Mannschafts-"Küken" Schaffelhuber fuhr bei seinem Paralympics-Debüt in der sitzenden Klasse unerwartet auf Platz drei und ließ anschließend seinen Tränen freien Lauf. "Ich bin einfach nur happy. Ich habe oben am Start gestanden und der Physiotherapeut hat mir was von Bugs Bunny erzählt, um mich zu beruhigen", sagte die Schülerin.

"Ich habe Silber gewonnen und nicht Gold verloren", erklärte Braxenthaler nach seinem Sturz in der Abfahrt einen Tag zuvor. Dann blickte er voller Zuversicht auf die abschließende Entscheidung in der Super Kombination: "In der Super-Kombi bin ich normal immer stark. Möglich ist alles, und alle werden mich vorher als den Favoriten hinstellen."

Schönfelder in froher Erwartung

Auch Schönfelder blickte optimistisch auf den alpinen Zweikampf aus Slalom und Super G. "Es läuft jetzt halt wieder." Allerdings ist er bei seinen letzten Paralympics gedanklich mehr zu Hause als im Athletendorf oder auf der Rennstrecke. Denn seine Frau Christina erwartet das zweite Kind. Als Geburtstermin ist dieser Sonntag prognostiziert.

Bis zum Freitagmorgen in Kanada war noch alles entspannt. "Ich denke, meine Frau hat das gut im Griff. Die wird noch warten, bis ich da bin. Dann wird's zwar gleich wieder stressig. Aber das ist dann perfekt. Erst haben wir gesagt, dass es ein schlechtes Timing gewesen ist, aber vielleicht war es genau das richtige. Momentan läuft's ja gut, da wird das auch noch passen", sagte der werdende Vater.

Quelle: ntv.de, dpa

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