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Mit 59 noch kein altes Eisen Golf-Legende Bernhard Langer rostet nicht

Bernhard Langer zieht auch im hohen Sportler-Alter noch voll durch.

Bernhard Langer zieht auch im hohen Sportler-Alter noch voll durch.

(Foto: picture alliance / dpa)

Bernhard Langer schlägt auch in diesem Jahr wieder beim US Masters in Augusta ab. Während Deutschlands bester Golfer Martin Kaymer mit dem ersten Major des Jahres häufig hadert, ist Altmeister Langer begeistert.

Auch Jahrzehnte danach erinnert sich Bernhard Langer liebend gerne an diesen einen Frühlingstag im April 1985. "Ein Traum ist damals wahr geworden", sagt Deutschlands Golf-Ikone heute, "der Sieg war der wichtigste Meilenstein meiner Karriere." Langer, damals zarte 27 Lenze jung, gewinnt das prestigeträchtige US Masters in Augusta, schreibt Sportgeschichte - und ist 32 Jahre später noch immer dabei.

Bernhard Langer beim Putt in der Finalrunde in Augusta 2016.

Bernhard Langer beim Putt in der Finalrunde in Augusta 2016.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit dem ersten Major der Saison ist Langer so eng verknüpft wie ein Boris Becker mit Wimbledon oder Michael Schumacher mit Spa. Nur einer, der Engländer Sandy Lyle, hat in der "Kathedrale des Golf" häufiger abgeschlagen als Langer, der ab Donnerstag zum 34. Mal den Ball über die malerischen Fairways dreschen wird. Nicht mehr so weit wie früher natürlich, aber das ist egal, Langer besitzt schließlich andere Stärken.

"Ich habe hier Hunderte Runden gespielt", sagt der 59-Jährige. Will heißen: Er kennt die unzähligen Herausforderungen des Platzes, er weiß um den Verlauf der tückischen Grüns und verfügt über die mentale Stärke, das alles zu beherrschen. Die beiden Siege 1985 und 1993 sowie sieben weitere Top-10-Resultate beweisen das. Das letzte Spitzenresultat, ein achter Rang, liegt nur drei Jahre zurück.

Mit Disziplin zum Vorbild

Dass der Anhausener auch im hohen Alter noch mit den deutlich jüngeren Stars der Szene mithalten kann - zumindest in Augusta - beruht auf jahrzehntelanger, eiserner Disziplin. Als seine Kollegen in jungen Jahren die Turnierabende an der Bar verbracht hatten, feilte Langer an seinem Spiel. Die erste Einladung zum International Dinner 1983 in Augusta nutzte er, "um von den Jungs zu lernen." Heute ist er es, der um Rat gebeten wird. "Dass er in seinem Alter noch fähig ist, bei uns spielerisch mitzuhalten und dabei noch die gleiche Motivation hat wie am Anfang, ist ziemlich beeindruckend", schwärmt der Australier Jason Day, ein Longhitter wie der Weltranglistenerste Dustin Johnson aus den USA, der ebenfalls zu den Anwärtern auf das Grüne Jackett des Siegers gehört. "Er ist so unfassbar erfahren und hat immer ein offenes Ohr. Das ist sehr hilfreich", sagt Deutschlands bester Golfer Martin Kaymer.

Der wird trotz der obligatorischen Trainingsrunde mit Langer übrigens wohl keine Chance auf den Siegerscheck in Höhe von umgerechnet rund 1,7 Millionen Euro haben. Kaymer kämpft noch immer mehr oder weniger erfolglos mit dem Draw, einem für die meistens nach links verlaufenden Bahnen notwendigen Schlag. Zudem ist der 32-Jährige auf den Grüns nicht so treffsicher wie Langer, der auch dank dieser Qualität im Januar auf Hawaii an seinem 33. Hochzeitstag seinen 30. Erfolg auf der US Champions Tour gefeiert hatte. Den Konkurrenten ist er auf der Tour der Spieler über 50 Jahre in den meisten Fällen klar überlegen, der Wettstreit mit den Jüngeren daher eine willkommene Abwechslung.

Ob der ganz große Wurf in dieser Woche möglich ist? "Ich habe keine Ahnung", sagte Langer der Tageszeitung die Welt: "Aber ich bin mir sicher, dass irgendwann ein Spieler ein Major gewinnt, der über 50 Jahre alt ist." Vielleicht ja er.

Quelle: ntv.de, Nicolas Reimer, sid

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