Geht es nach den Plänen des Internationalen Olympischen Komitees (IOC), steht den Sommerspielen die bisher größte Programm-Zäsur ins Haus. Neben Golf soll Rugby bei den Spielen 2008 in Peking ein olympisches Comeback feiern. Dafür sollen neben dem Modernen Fünfkampf noch Baseball und Softball gestrichen werden.

Zudem fallen voraussichtlich rund zwei Dutzend Disziplinen und Wettkämpfe wie Military, Ringen im griechisch-römischen Stil, Kanu-Slalom, das Gehen in der Leichtathletik, Leichtgewichts-Rudern sowie Konkurrenzen im Segeln und Synchronschwimmen dem Raster zum Opfer, das überholte, zu wenig attraktive und zugleich zu aufwendige Sportarten aussortieren will.

Der weltbeste Golfer Tiger Woods zeigte sich begeistert. „Ich würde gern die Chance haben, eine olympische Goldmedaille zu gewinnen.“ Hingegen bezeichnete Klaus Schormann, deutscher Präsident des Weltverbandes für Moderne Fünfkämpfer (UIPM), die Pläne beispielhaft für jene Verbände, die ganz ausgeschlossen werden oder aber von ihren olympischen Pfründen abgeben sollen, als „ungerecht, unverständlich“.

Die wegen ihrer Brisanz von IOC-Präsident Jacques Rogge bis zuletzt mit Erfolg unter Verschluss gehaltenen Vorschläge gehen so weit, dass sich selbst Thomas Bach „überrascht“ gab. Zugleich versuchte der deutsche IOC-Vizepräsident die aufgeregten Gemüter zu beruhigen. „Die Kommission hat lediglich technische Bewertungen vorgenommen. Im Entscheidungsprozess müssen nun andere Kriterien wie Tradition und Universalität hinzu kommen.“ Mit jedem betroffenen Verband werde das IOC nun verhandeln.

Während an neue Sportarten Bedingungen wie TV-Wirksamkeit und weltweite Verbreitung geknüpft werden, kommentierte Bernhard Langer, bester deutscher Golf-Profi, das mögliche olympische Comeback des Golf auf seine Weise: „Ich habe es nie verstanden und immer bedauert, dass Golf nicht mehr olympisch gewesen ist.“