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US Open: McIlroys Sternstunde Golfstar Kaymer resigniert schon

Die 111. US Open gehen in die entscheidende Phase. Und Deutschlands bester Profigolfer, Martin Kaymer, zählt nicht mehr unter den Titelkandidaten. Denn der Nordire Rory McIlroy entzaubert im Rekordtempo die Weltelite auf dem Monster-Kurs in Bethesda.

"Eigentlich geht es nur noch um Platz zwei": Martin Kaymer.

"Eigentlich geht es nur noch um Platz zwei": Martin Kaymer.

(Foto: AP)

Für Deutschlands Golfstar Martin Kaymer geht es bei der 111. US Open nach zwei bescheidenen Runden auf dem Monster-Kurs in Bethesda nur noch um Platz zwei. Nordirlands Golfstar Rory McIlroy dagegen spielt weiter wie vom anderen Stern: Auf seiner Rekordjagd nach seinem ersten Major-Titel hat der 22-Jährige die gesamte Weltelite vorgeführt. "Es lief sehr, sehr gut. Ich könnte es kaum besser machen", sagte McIlroy - und blieb ganz cool.

Mit dem US-Open-Rekordergebnis von 131 Schlägen (65+66) für zwei Runden verteidigte der Wuschelkopf aus Holywood am Freitag seine Führung mit bemerkenswerten sechs Schlägen vor dem Südkoreaner Y.E. Yang (137-68+69). Bis zum letzten Loch auf dem mit rund 6900 Metern wohl längsten Par 71-Kurs in der US Open-Geschichte hatte er keinen einzigen Fehler gemacht. Doch durch ein Doppelbogey fiel er auf elf unter Par.

Debütant Marcel Siem überrascht

"Eigentlich geht es nur noch um Platz zwei", sagte Kaymer leicht resignierend. Während der Weltranglisten-Dritte sich mit 144 Schlägen (74+70) im Congressional Country Club vor den Toren Washingtons vom 62. auf den geteilten 33. Rang verbesserte, qualifizierte sich Marcel Siem aus Ratingen (145-79+66) bei seiner US-Open-Premiere völlig überraschend noch für die Schlussrunden.

"Ich darf nicht wieder nur meine Führung wie beim Masters verteidigen wollen": Rory McIlroy.

"Ich darf nicht wieder nur meine Führung wie beim Masters verteidigen wollen": Rory McIlroy.

(Foto: dpa)

"Ich habe heute richtig gekämpft, es war ein echt langer Tag", gab Kaymer zu. Zusammen mit den ebenfalls "entzauberten" britischen Branchenführern Lee Westwood (143) und Luke Donald (146) hatte er von McIlroy's Triumphmarsch am Mittag nur gehört. "Die Top fünf können weiter mein Ziel sein", meinte Kaymer. Zum zweitplatzierten Yang müsste er immerhin sieben Schläge gut machen.

13 Schläge Rückstand auf McIlroy aufzuholen, scheint unrealistisch zu sein. Obwohl der Nordire schon einmal einen sicher geglaubten Sieg aus der Hand gab. Im April beim US Masters war er bis zu den letzten neun Löchern dem Major-Triumph in Augusta so nah wie nie zuvor - und brach dann mit einer 80er-Schlussrunde ein. "Ich habe nach Augusta ein bisschen mein Auftreten und Verhalten auf dem Platz geändert. Ich will selbstbewusster auftreten, mehr nach mir selber schauen", erklärte McIlroy. "Ich darf nicht wieder nur meine Führung wie beim Masters verteidigen wollen, sondern will weiter angreifen."

Alexander Cejka verpasst das Finale deutlich

Der 30-jährige Ratinger Siem spielte bei dem wegen Gewitters für 45 Minuten unterbrochenen Grand Slam mit 66 Schlägen wie McIlroy die tagesbeste Runde unter den 156 Startern. Mit 145 Schlägen (79+66) sicherte er sich einen Platz unter den 72 Spielern nach dem Cut. Alexander Cejka (149-75+74) dagegen verpasste das Finale deutlich.

Siem lief nach seinem Blitzstart mit zwei Birdies erst auf den viel schwierigeren zweiten neun Löchern heiß. Die katastrophale 79 in der Auftaktrunde hatte den Ratinger aufgerüttelt: "Ehrlich gesagt: Ich hatte heute morgen schon ausgecheckt aus dem Hotel. Aber es geht hier ja auch um die Ehre. Ich fliege ja nicht zehn Stunden hier her, gebe viel Geld aus, um dann einfach kampflos aufzugeben."

Der Jungvater hatte bei seiner Open-Premiere auf der ersten Runde gleich am ersten Abschlag einen Zuschauer mit dem Ball getroffen und nach drei Löchern bereits vier über Par gelegen. Davon hat er sich aber noch rechtzeitig so gut erholt. Jetzt strebt Siem einen Platz unter den Top 20 an.

Quelle: ntv.de, Rainer Fülscher, dpa

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