Rätsel um Blutwerte Gontschar raus aus dem Giro
11.05.2007, 16:32 UhrDas T-Mobile Team hat den Ukrainer Sergej Gontschar wegen auffälliger Blutwerte ab sofort für 30 Tage aus dem Renngeschehen genommen und deshalb auch aus dem Aufgebot für den am Samstag beginnenden Giro gestrichen. Die Bonner setzen damit erneut ein Zeichen im konsequenten Antidoping-Kampf.
Gontschar sollte T-Mobile als Kapitän bei der Italien-Rundfahrt anführen. Er hatte dort 2006 in seinem ersten Jahr in Magenta zwei Tage das Rosa Trikot getragen und anschließend bei der Tour de France mit Siegen in beiden Zeitfahren und drei Tagen in Gelb für Schlagzeilen gesorgt.
"Die Teamleitung hat sich zu dieser Maßnahme auf Empfehlung unseres unabhängigen medizinischen Expertengremiums entschlossen und den Weltverband UCI entsprechend informiert", sagte Teamsprecher Stefan Wagner dem sid. In ersten Meldungen war von einer "Erkältung" des Zeitfahr-Weltmeisters von 2000 die Rede gewesen.
Der 36-Jährige war bei Lüttich-Bastogne-Lüttich (29.4.) und während der Romandie-Rundfahrt (1.-6.5.) im Rahmen des internen zusätzlichen Kontrollsystems überprüft worden, das T-Mobile mit Saisonbeginn eingeführt hat.
Gontschars dabei ermittelte Daten lagen innerhalb der erlaubten Grenzwerte und würden deshalb nicht auf ein Dopingvergehen hinweisen, wie Wagner betonte. Aufgrund der "Auffälligkeiten" im Blutbild habe man dennoch beschlossen, den 36-Jährigen weiteren Untersuchungen zu unterziehen. Diese würden von Prof. Walter Schmidt von der Universität Bayreuth beaufsichtigt und ausgewertet, der dem Expertengremium vorsteht.
Laut dem team-internen Verhaltenskodex müssen sich alle Bonner Profis unter anderem regelmäßig Blutvolumentests unterziehen. Diese wissenschaftlich noch nicht abgesicherte Methode sei allerdings im Fall Gontschar nicht Ursache für den Anfangsverdacht gewesen, sagte Wagner.
Quelle: ntv.de