Sport

Ski-WM in Liberec Gott singt die Hymne

Erst singt Karel Gott die tschechische Hymne, dann rocken die Altmeister von Deep Purple. Eine glamouröse Eröffnungsfeier im Stile von Olympischen Winterspielen soll am Mittwoch für eine gelungene Ouvertüre bei den 47. nordischen Ski-Weltmeisterschaften im tief verschneiten Liberec sorgen und das Rekord-Teilnehmerfeld von 660 Sportlern aus 62 Ländern auf die elftägige Jagd nach Edelmetall einstimmen.

Der Deutsche Skiverband (DSV) ist bei den Titelkämpfen mit 29 Athleten, so vielen wie noch nie, vertreten. Während die Langläuferinnen am Donnerstag im Auftaktrennen über 10 Kilometer nur Außenseiter sind, sollen die Nordischen Kombinierer im erst- und letztmals auf dem Programm stehenden Massenstart-Wettbewerb für die erste deutsche Medaille sorgen.

Ackermann nicht in Top-Form

Allerdings bereitet ausgerechnet der viermalige Weltmeister Ronny Ackermann Sorgen. Nach einem Virus ist der Thüringer nicht in Top-Form. "Normalerweise laufe ich im Wettkampf mit etwa 90 Prozent, um in den entscheidenden Phasen noch ein paar Prozent draufpacken zu können. Zurzeit ist es aber so, dass ich praktisch vom ersten Meter an im roten Bereich unterwegs bin und einfach nichts mehr zuzusetzen habe, wenn die Post abgeht", sagte Ackermann.

"Ronny muss jetzt selbst entscheiden, was er sich zumuten kann. Er hat einen Intensiv-Test in der Loipe gemacht, das scheint er gut verkraftet zu haben. Er ist Profi genug, um sich einschätzen zu können", sagte Bundestrainer Hermann Weinbuch. Von seinem WM-Ziel rückt er dennoch nicht ab: "Wir wollen schon wieder möglichst in jedem Wettbewerb um die Medaillen mitkämpfen. Daran ändern auch die etwas holperigen letzten Wochen nichts."

Skispringerinnen feiern Premiere

Erstmals bei Titelkämpfen dabei sind die Skispringerinnen, die bei ihrer Premiere allerdings einen unverschuldeten WM-Fehlstart hinlegten. Wegen zu starken Windes wurde das erste Training nach nur sechs Springerinnen abgebrochen. "Wir haben uns sehr darauf gefreut, deshalb ist das schade. Aber es ist besser, dass man auf Nummer sicher geht", sagte die leicht verschnupfte Klingenthalerin Ulrike Gräßler.

Trotz einer leichten Erkältung fiebert sie der Entscheidung auf der Normalschanze am Freitag entgegen. "Es ist ein sehr schönes Gefühl, dass wir es hierher geschafft haben. So langsam wird einem bewusst, dass wir bei einer WM sind", sagte Gräßler, die wegen ihrer gesundheitlichen Probleme in den vergangenen zwei Tagen kürzergetreten ist.

Kartenverkauf läuft schleppend

Inzwischen sind auch die Langläufer um Weltmeister Axel Teichmann im WM-Ort angekommen, der seit Tagen unter einer dichten Schneedecke liegt. Am Mittwoch folgen als letzte DSV-Athleten die Skispringer. Während die Anlagen für die Wettkämpfe bestens präpariert sind und damit kein neues Chaos wie beim Weltcup im Vorjahr droht, ist der Kartenverkauf schleppend angelaufen. Bei Preisen bis zu 110 Euro wundert es kaum, dass erst 60 Prozent der Tickets verkauft wurden.

Organisationschefin Katerina Neumannova, vor zwei Jahren in Sapporo noch Langlauf-Weltmeisterin über 10 Kilometer, sagt daher: "Die Organisation ist zu hundert Prozent bereit für eine tolle WM, aber wir brauchen Zuschauer." Die Veranstalter hoffen in den WM-Tagen auf 150 000 bis 200 000 Fans und bei der Eröffnung unter dem Titel "Eine weiße Nacht" auf eine ausverkaufte Arena.

Quelle: ntv.de

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