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Groenewegen schafft das "Doppel" Greipel für Gerangel bestraft, Kittel bedient

Andre Greipel wurde im Sprint erneut geschlagen (Archivbild).

Andre Greipel wurde im Sprint erneut geschlagen (Archivbild).

(Foto: imago/Belga)

Dylan Groenewegen gewinnt die achte Etappe der Tour de France. Der Niederländer setzt sich im Sprint gegen Andre Greipel und Peter Sagan durch - der Deutsche wird jedoch nachträglich zurückgestuft. Marcel Kittel hat mit der Entscheidung erneut nichts zu tun.

Dylan Groenewegen hat die achte Etappe der 105. Tour de France gewonnen. Der Niederländer vom Team LottoNL-Jumbo setzte sich nach 181 km im Massensprint in Amiens knapp durch. Der ursprünglich zweitplatzierte Andre Greipel (Rostock/Lotto-Soudal) wurde nach einem Gerangel im Sprint mit dem drittplatzierten Kolumbianer Fernando Gaviria (Quick-Step Floors) auf Platz 92, der Südamerikaner auf Platz 93 zurückgesetzt. Dadurch kam John Degenkolb (Gera/Trek-Segafredo) hinter dem Slowaken Peter Sagan (Bora-hansgrohe) auf Platz drei als bester Deutscher ins Ziel. Marcel Kittel (Arnstadt/Katusha-Alpecin) war erneut ohne Chance. Er donnerte sein Rad gegen den Teambus und verschwand mit lautem Fluchen im Inneren.

In einem wilden Massensprint nach 181 Kilometern lag Greipel (Lotto-Soudal) kurz vor der Ziellinie noch vorne, dann zog Groenewegen (LottoNL-Jumbo) vorbei und holte seinen zweiten Etappensieg binnen 24 Stunden. "Die ersten Tage waren nicht so, wie ich es mir vorgestellt habe. Aber jetzt läuft es. Auf die beiden Tage bin ich ziemlich stolz", sagte der 25-Jährige. Greipels Stimmung war nach der harten Entscheidung dagegen auf dem Tiefpunkt: "Wenn du einen Sprint fährst, hältst du deine Linie. Ich habe keine Augen im Hinterkopf und lasse mich von niemandem aus dem Weg schubsen. Es ist hart zu akzeptieren", sagte der Deutsche.

"Die Aussagen kann ich nicht kommentieren"

Derweil hatte der Tag für Kittel unerfreulich begonnen. In der französischen Zeitung "L'Equipe" stand zu lesen, was Katushas Sportdirektor Dimitri Konischew von seinem Topstar hält. Der Russe bezeichnete Kittel als "Egoisten", die Kritik fiel durchaus massiv aus. "Wie die Parteien auf dieser Basis zumindest die laufende Tour gemeinsam überstehen wollen, ist eine der großen Fragen in den kommenden Tagen. Teamchef Jose Azevedo versuchte, die Wogen zu glätten: "Marcel Kittel bleibt der beste Sprinter der Welt", sagte der Portugiese nach der Etappe: "Die Aussagen aus dem Interview kann ich nicht kommentieren."

Das Gelbe Trikot verteidigte der Belgier Greg Van Avermaet (BMC) zum fünften Mal in Folge erfolgreich. Das Grüne Trikot des besten Sprinters bleibt bei Sagan. Van Avermaet, Sieger von Paris-Roubaix 2017, und Sagan, Gewinner 2018, gehören am Sonntag bei der Kopfsteinpflaster-Etappe nach Roubaix zu den heißen Sieganwärtern. "Und nach dem Ruhetag am Montag wird es dann eine ganz andere Tour", sagte Sagan. Auch wenn Degenkolb am Sonntag zumindest zum erweiterten Favoritenkreis zählt: Die nächste größere realistische Chance auf einen deutschen Tagessieg gibt es erst nach der Schinderei in den Alpen auf der 13. Etappe am kommenden Freitag. Selbst wenn dort der ersehnte Befreiungsschlag gelänge - eine derart lange Durststrecke vom Tour-Start an hatten die deutschen Profis seit der Tour 2010 nicht mehr, als sie letztmals gänzlich ohne Etappenerfolg blieben.

Quelle: ntv.de, tno/sid/dpa

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