Glagow siegt auch als Frau Beck Greis verpasst Podest
07.12.2008, 15:04 UhrErstmals hat Martina Glagow als Frau Beck ein Weltcup-Rennen gewonnen und hat den vielversprechenden Saison-Auftakt der deutschen Biathletinnen in Östersund gekrönt. "Einfach Wahnsinn. Viermal Null und auch vom Laufen her war es gut", freute sich die Bayerin über ihren 14. Karriere-Erfolg. "Besser kann es nicht laufen. Auch die Ergebnisse der anderen sind sehr gut", sagte Bundestrainer Uwe Müssiggang. In allen drei Rennen schafften es seine Skijägerinnen auf das Podium, das Michael Greis als Vierter im Verfolgungsrennen knapp verpasste.
Magdalena Neuner war im Sprint am Samstag dank einer herausragenden Leistung am Schießstand auf Rang drei gestürmt. Bei schlechten Lichtverhältnissen patzte die Weltcup-Titelverteidigerin dann heute aber vor allem im liegenden Anschlag und beendete die Auftaktwoche nach sechs Strafrunden auf Rang 18. Kati Wilhelm kämpfte sich nach ihrem sechsten Platz im Sprint über die 10 Kilometer auf Rang vier vor und übernahm die Spitze der Weltcup-Gesamtwertung. Starke Fünfte in der Verfolgung wurde Andrea Henkel.
Greis: "Sehr zufrieden"
Auch Michael Greis bewies tolle Frühform. Der Olympiasieger wurde vier Tage nach seinem Einzel-Erfolg über die 20 Kilometer in der Verfolgung beim Sieg von Tomasz Sikora (Polen) nach nur einem Schießfehler starker Vierter. "Ich bin sehr zufrieden. So einen Start hatte ich mir erhofft, rechnen kann man damit aber nicht", sagte er. Die Oberhofer Christoph Stephan und Alexander Wolf sorgten mit den Plätzen sieben und acht für weitere Achtungserfolge. "Das ist ein hervorragender Einstieg", befand Bundestrainer Frank Ullrich.
Am Samstag war auch Magdalena Neuner noch hochzufrieden gewesen. "Dass so ein Super-Ergebnis rauskommt, ist absolut überraschend", wunderte sich die 21-Jährige. "Ich hatte einen harten Sommer, hatte viel mit meiner Gesundheit zu tun. Vor der Saison lag ich nochmal komplett zwei Wochen flach, wo ich gar nix machen konnte", sagte sie.
Wilhems letzter Biathlon-Winter
Einen schönen Sommer verlebte Martina Beck, die in der Saison 2002/2003 als erste deutsche Biathletin den Gesamtweltcup gewonnen hatte. "Kein Trainingstag ist ausgefallen. Ich war immer gesund und habe mich auf den Winter gefreut." Im Juli läuteten auch die Hochzeitsglocken, sie heiratete den früheren österreichischen Biathleten Günther Beck. In der Weltcup-Gesamtwertung hat die Mittenwalderin nach den ersten drei Rennen sieben Punkte Rückstand auf Kati Wilhelm (135/Zella-Mehlis). Titelverteidigerin Magdalena Neuner (114) ist Fünfte.
Kati Wilhelm hat in ihrem wahrscheinlich vorletzten Winter als Biathletin viel verändert. Gleich zwei neue Trainer sorgen für frischen Schwung. "Veränderungen locken mich aus der Reserve", sagte die 32-Jährige. Den durchaus möglichen Sieg im Verfolgungsrennen am Sonntag vergab sie durch insgesamt drei Fehler am Schießstand. "Beim dritten Schießen war ich wohl nicht ganz bei der Sache. Ich habe mehr auf den Stadionsprecher gehört, als mich auf mein Schießen zu konzentrieren", sagte sie.
Quelle: ntv.de, Volker Gundrum, dpa