Team informiert zu Verletzungen Grosjean schoss mit Tempo 221 in die Leitplanke
29.11.2020, 21:08 UhrEs ist das zweite Wunder im Formel-1-Rennen in Bahrain: Nicht nur, dass der Franzose Grosjean nach fast einer halben Minute selbst aus den brennenden Trümmern seines Wagens steigt. Am Abend teilt sein Rennstall mit, dass sich der 34-Jährige wohl nur die Handrücken verbrannt hat.
Der französische Formel-1-Pilot Romain Grosjean hat seinen Horrorcrash beim Großen Preis von Bahrain ohne Brüche überstanden. Das gab der Haas-Rennstall bekannt. Der 34-Jährige werde "die Nacht im Krankenhaus verbringen, um die Verbrennungen an beiden Handrücken zu behandeln", die er bei seinem Unfall in der ersten Runde erlitt. Beide Handrücken seien bandagiert. Am Montag werde man mehr sagen können, wenn die Verbände abgenommen würden, sagte Teamchef Günter Steiner.
Grosjean schickte mit dick bandagierten Händen aus dem Krankenbett noch in der Nacht Grüße und bedankte sich bei allen, die ihm Nachrichten übermittelt hatten. "Ich war vor einigen Jahren nicht für den Halo, aber es ist die großartigste Sache in der Formel 1", sagte er. Halo ist der ringförmige Titan-Bügel, der im Cockpit über den Kopf des Fahrers gespannt ist.
Der Bolide des von Position 19 gestarteten Grosjean wurde nach einer Berührung mit dem AlphaTauri des Russen Daniil Kwjat mit 221 Kilometer pro Stunde in eine Leitplanke befördert. Beim Aufprall wurde der Wagen in zwei Teile gerissen und ging sofort in Flammen auf. Das Chassis steckte in der Leitplanke fest, ein Vorderrad kullerte in die Wüstenlandschaft von Sakhir.
Grosjean, der 27 Sekunden lang der Hitze ausgesetzt war, konnte sich selbständig aus dem Wrack befreien. Dank Monocoque und feuerfester Kleidung war er relativ gut geschützt und kam mit vergleichsweise leichten Blessuren und einem großen Schrecken davon. Das Rennen war daraufhin sofort abgebrochen und Runde ein Stunde später neu gestartet worden. Am Ende siegte einmal mehr Weltmeister Lewis Hamilton.
Über den Plan, eventuell einen Ersatzfahrer beim nächsten Grand Prix in Sakhir einzusetzen, wollte Steiner nicht konkret reden. Das wichtigste sei, dass es Grosjean gut gehe. Plan B sei es, den Franzosen wieder zurückzuhaben, wenn er in Ordnung sei.
Quelle: ntv.de, jwu/sid/dpa