Alle Tests bestanden Grünes Licht für Kovalainen
08.05.2008, 12:58 UhrMcLaren-Mercedes-Pilot Heikki Kovalainen darf beim Großen Preis der Türkei am Sonntag (14 Uhr / RTL) starten. Die Rennärzte des Automobil-Weltverbandes FIA gaben dem beim letzten Formel-1-Rennen in Barcelona schwer verunglückten Finnen nach einer Untersuchung in Istanbul die Freigabe. Der Check mit dem Test der Reaktions- und Fitnesswerte wurde vom medizinischen FIA-Delegierten Jean-Charles Piette und dem in der Türkei zuständigen Rennarzt Cem Boneval durchgeführt.
"Seit dem Unfall war es mein größtes Ziel, so schnell wie möglich wieder Rennen zu fahren", erklärte Kovalainen. Der Gedanke an einen Abschied von der Königsklasse im Alter von 26 Jahren sei ihm selbst nach dem lebensgefährlichen Abflug nie gekommen: "Die Formel 1 ist ein riskantes Geschäft, das weiß jeder Fahrer. Angst gibts in meinem Kopf nicht."
Felge falsch legiert
Nach der Entlassung aus dem Krankenhaus schon am Tag nach dem Crash hatte Kovalainen in den letzten Tagen mit McLaren-Teamarzt Aki Hintsa im Kuortane Sports Institute in Finnland für sein Comeback trainiert. Geblieben von den schrecklichen Unfallsekunden in seinem 21. Formel-1-Rennen sind bei Kovalainen nur leichte Kopfschmerzen und ein steifer Nacken - ein kleines Wunder.
Die Untersuchungen bei McLaren-Mercedes haben inzwischen laut "Auto Motor Sport" ergeben, dass Pfusch am Abflug schuld war. Eine falsch legierte Felge eines Zulieferers habe laut Mercedes-Sportchef Norbert Haug zu einem Reifenschaden bei 240 Stundenkilometern geführt. Kovalainen war danach übers Kiesbett gerauscht und mit immer noch 130 Stundenkilometern in einen Reifenstapel gekracht.
Hoffen auf positive Folgen
"Ganz sicher war Heikkis Aufprall einer der härtesten der Formel-1-Historie, aber dass er völlig gesund ist, spricht für die Sicherheit in der Formel 1", sagte Haug. Der Pole Robert Kubica hatte im vergangenen Jahr nach einem ähnlichen Horrorcrash ein Rennen aussetzen müssen. Inzwischen gehört er als WM-Dritter zu den Titelkandidaten in der Formel 1.
BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen glaubt: "Robert hat auch durch den Unfall viel für seine Persönlichkeit mitgenommen. Er ist noch stärker geworden." Heikki Kovalainen hofft auf ein ähnliches Happyend nach den wohl schlimmsten Minuten seines Lebens.
Quelle: ntv.de