Sport

Kokain-Prozess Gutachten entlastet Daum

Der Kokain-Prozess gegen Fußball-Trainer Christoph Daum vor dem Landgericht Koblenz neigt sich offenbar doch dem Ende entgegen. Nachdem Daum zunächst eingehende Kritik am Vorgehen der Staatsanwälte und Richter geübt hatte, entlastete am 29. Verhandlungstag das gerichtliche Gutachten von Dr. Hans Sachs den Trainer von Besiktas Istanbul.

D er 53 Jahre alte Rechtsmediziner aus München verdeutlichte nicht nur mögliche Fehlerquellen bei der quantitativ extrem hohen Haaranalyse von Professor Dr. Herbert Käferstein. Der vom Gericht beauftragte Gutachter wies vielmehr darauf hin, dass eine Hochrechnung durch den Kokain-Wert von 72 Nanogramm auf eine Konsumhäufigkeit kaum möglich sei.

"Man kann sagen, dass die Messungen in den Haaren eine deutliche Menge an Kokain ergeben haben. Aus den Unterlagen Käfersteins geht aber nicht hervor, ob die bei der Analayse zur Haarreinigung benutzte Waschsubstanz untersucht wurde", sagte Sachs. Somit könnten Daums Haare möglicherweise durch die Waschsubstanz "verunreinigt" wurden sein.

Daum nahm die Erklärung des Gutachters zum Anlass, für seinen Freispruch zu plädieren. Man könnne "anhand der Analysergebnisse nur einen gelegentlichen Konsum feststellen. Aber das habe ich vor Weihnachten bereits offen zugegeben. Ich hoffe, dass wir auf dieser Basis zu einem vernünftigen Abschluss kommen. Ein Freispruch wäre sicherlich ein halbwegs versöhnlicher Abschluss", erklärte der "Um-ein-Haar-Bundestrainer".

Die Anklageschrift wirft dem Trainer des türkischen Erstligisten trotz offenbar fehlender Beweislast weiterhin den Erwerb von Kokain in 63 Fällen sowie die Anstiftung zum Kauf von 100 weiterer Gramm der Droge vor.

Quelle: ntv.de

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