Sport

Titelkampf bleibt spannend HSV und Hertha siegen

Mit dem ersten Heimsieg gegen Hannover 96 seit fast sieben Jahren hat der Hamburger SV seine Ambitionen im Kampf um die deutsche Meisterschaft unterstrichen. Im Nordduell gewannen die Hamburger leicht und locker mit 2:1.

Auch im zweiten Sonntagsspiel gab es einen Heimsieg. Hertha BSC musste beim 2:1 gegen Werder Bremen aber lange Zittern, ehe der erste Ligaerfolg nach zuletzt drei Niederlagen in Serie feststand.

Sieg im Schongang

Den Hamburgern genügte drei Tage nach dem Einzug ins UEFA-Cup-Halbfinale gegen Hannover, die auswärtsschwächste Mannschaft der Fußball-Bundesliga, ein Doppelpack von Torjäger Mladen Petric zum 2:1 (1:0)-Erfolg. Mit dem Sieg im Schongang hielten die Hamburger den Kontakt zu Spitzenreiter VfL Wolfsburg und schlossen nach Punkten zum Tabellenzweiten FC Bayern auf.

Petric erzielte seine Saisontore elf und zwölf (2./52.) für den Tabellen-Dritten, der vor 56.554 Zuschauern erst in der zweiten Halbzeit ansprechend spielte und Werbung für das erste von vier bevorstehenden Duellen gegen Werder Bremen am Mittwoch im DFB-Pokal machte. Hannover, das durch einen fragwürdigen Handelfmeter von Mikael Forssell (70.) zum Anschlusstreffer kam, enttäuschte bei der ersten Niederlage an der Elbe seit August 2002 auf ganzer Linie und hat weiterhin nur ein Sechs-Punkte-Polster auf die Abstiegsränge.

Matchwinner Petric

Petric, der am Donnerstag in Manchester erst in der Schlussphase eingewechselt worden war, wurde einmal mehr zum Matchwinner für den HSV. Gleich beim ersten Angriff gelang ihm nach gerade einmal 62 Sekunden das 1:0, als er eine Flanke von Jerome Boateng per Direktabnahme im Gehäuse der Niedersachsen versenkte.

Wer danach einen Sturmwirbel des HSV erwartet hatte, sah sich getäuscht. Zwar musste 96-Schlussmann Robert Enke in der 12. Minute gegen Piotr Trochowski noch einmal sein ganzes Können aufbieten, um das 2:0 zu verhindern, doch danach schalteten die Gastgeber einen Gang zurück. Der Elf von Martin Jol war deutlich das Bemühen anzumerken, nach der frühen Führung mit ihren Kräften sparsam umzugehen.

Die ohne acht Stammspieler angetretenen Hannoveraner konnten aus dem sich bietenden Raum allerdings kein Kapital schlagen. Die auf fremden Plätzen weiter sieglosen 96er kamen nur selten über Ansätze hinaus, so dass die HSV-Abwehr auch ohne den gesperrt fehlenden Joris Mathijsen wenig Mühe hatte.

Sieben Minuten nach Wiederbeginn demonstrierte der 28-jährige Petric, der den diesmal geschonten Ivica Olic im Angriffszentrum vertrat, erneut seine Torgefährlichkeit. Nachdem Enke einen Flachschuss von Paolo Guerrero nicht festhalten konnte, reagierte Petric schneller als die schwerfällige Abwehr der Gäste und staubte zum 2:0 ab. Erst ein umstrittener Elfmeter brachte Hannover ins Spiel zurück. Anschließend bewahrte Torwart Frank Rost den HSV gegen Mike Hanke (75.) vor dem Ausgleich - und hielt damit den Sieg fest.

Hertha schafft die Wende

In Berlin schien es zunächst so, als würde sich die Negativserie von Hertha BSC mit zuletzt drei Niederlagen in Serie und dem Sturz von Platz eins auf Rang fünf auch gegen Werder Bremen fortsetzen. Kurz vor der Pause brachte Nationalverteidiger Per Mertesacker die ohne ihren Spielmacher Diego angetretenen Bremer mit 1:0 in Führung, als er den Ball in der 43. Minute im Anschluss an die siebte Werder-Ecke ins Hertha-Tor stocherte. Die Werder-Führung war durchaus verdient.

Zwar hatte Hertha BSC in den ersten 30 Minuten die Flucht nach vorn gesucht und sich die die besseren Chancen erspielt. Ein Tor fiel jedoch nicht, da Gojko Kacar nach Pantelic-Vorabeit (3.) erst über den Ball trat und dann im zweiten Versuch verzog, Mertesacker anschließend in letzter Sekunde gegen Cicero (10.) rettete und dem Brasilianer in der 26. Minute, als die Werder-Abwehr und Schlussmann Tim Wiese geschlagen waren, bei einem Kopfball der Pfosten im Weg stand.

Hertha zeigt Moral

Doch dann war ein Bruch im Hertha-Spiel. Die Gastgeber ließen die Bremer immer stärker kommen. Baumann (30.) und Alexandros Tziolis (36.) vergaben aus aussichtsreichen Positionen. Wenig später prüfte Sebastian Prödl (41.) Hertha-Keeper Jaroslav Drobny, ehe Mertesacker kurz vor dem Halbzeitpfiff die Bremer Führung erzielte.

In der zweiten Halbzeit änderte sich am Geschehen zunächst nichts. Die Bremer verwalteten die Führung und hätten durch Markus Rosenberg (59.) und Peter Niemeyer (60.) alles klar machen können. Das rächte sich, als in der 71. Minute aus heiterem Himmel der Berliner Ausgleich durch Abwehrchef Josip Simunic fiel. Das war das Startsignal für einen starken Endspurt der Berliner, den der Brasilianer Raffael drei Minuten vor Schluss mit einem schönen Fernschuss krönte. Für Hertha war es der erste Heimsieg gegen Werder seit siebeneinhalb Jahren.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen