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Tennis-French-Open Haas leidet, Deutschland auch

Ausgerechnet jetzt. Schulterverletzung. Hält sie? Hält sie nicht? Tommy Haas blickt während des einstündigen Trainings auf einem Nebenplatz von Roland Garros tapfer lächelnd zu seinen Fans. Die Schulter schmerzt. Der Schlagarm schmerzt. Tommy Haas beißt die Zähne zusammen. Das Service? Ein Lotteriespiel.

Wunder von Paris

Deutschlands Tennis-As hofft eine Woche vor Beginn des weltweit größten Sandplatz-Turniers auf das Wunder von Paris. "Ich versuche alles, schließlich sind wir hier bei den French Open," setzt der Vorzeige-Profi auf das Prinzip Hoffnung. Im Vollbesitz seiner Kräfte hätte sich Haas auf die Jagd nach dem ersten deutschen Herren-Sieg in Paris seit 65 Jahren gemacht. So bleibt ihm nur noch das Vertrauen auf die Heilkunst der Ärzte.

Doch mittlerweile, Haas musste bereits zwei Einzel beim World Team Cup verletzungsbedingt absagen, schwingt auch Resignation mit. "Zur Not gebe ich halt in der ersten Runde auf", sagte er vorab.

2001: Jahr der Misere

Eine frühe Aufgabe von Haas könnte für das deutsche Aufgebot fatale Folgen haben. Erinnerungen an die Misere des vergangenen Jahrs werden wach: Damals ging die zweite Woche von Roland Garros ohne deutsche Beteiligung in Szene.

"Ich bin jedenfalls topfit," versprüht Rainer Schüttler Optimismus. Der Bad Homburger ist "nicht zum Verlieren hier" und will die Schmach des letzten Jahres tilgen. Schüttlers Erstrunden-Gegner, der Italiner Stefan Galvani, sollte keine Hürde für den Aufstieg sein. Tennis-Kollegen Nicolas Kiefer wurde mit dem Spanier Alex Clatrava ein ausgewiesener Sandplatz-Spezialist zugelost. Doch trotz dreier Siege in drei Duellen setzt Kiefer auf Zweckpessimismus.

14 deutsche Profis am Start

Insgesamt 14 deutsche Profis treten in Paris an. Drei von ihnen gingen durch die Mühlen der Qualifikation: Neben Jens Knippschild und Alexander Popp schaffte auch der Deutsch-Brasilianer Tomas Behrend den Sprung ins Hauptfeld.

Für die sieben deutschen Damen geht es bei den 72. French Open um Schadensbegrenzung. Zu stark werden die Erstrunden-Gegnerinnen des Septetts eingeschätzt. Einzig Martina Müller, der deutschen Nummer eins, werden gegen die Südafrikanerin Amanda Coetzer Außenseiter-Chancen zugebilligt.

Die Siegprämie von 760.000 Doller dürften sich nach Einschätzung von Experten Belgien und die USA unter sich ausmachen. Drei Jahre nach dem letzten deutschen Triumph durch Steffi Graf gelten Jennifer Capriati, die Williams-Schwestern und Monica Seles als heiße Favoritinnen. Belgien setzt auf Kim Lijsters und Justine Henin.

Pete Sampras will es wissen

Bei den Herren gehört die Sympathien der Fans dem gerade genesenen brasilianischen Dreifach-Sieger Gustavo Kuerten. Nur Lokalmatador Sebastian Grosjean kann ihm diesen "Titel " streitig machen.

Sentimentaler Held des Klassikers: Grand-Slam-Rekordhalter Pete Sampras, der gegen Ende seiner Karriere noch einmal das für ihn offenbar Unmögliche schaffen will - den Sandplatz-Titel von Roland Garros. Die insgesamt 12,2 Millionen Euro Preisgeld? Für den US-Amerikaner wohl Nebensache.

Quelle: ntv.de

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