Tommy Haas hat beim ATP-Turnier in Toronto das Viertelfinale erreicht. Der 24 Jahre alte Daviscupspieler besiegte als Nummer drei der Setzliste Pete Sampras (USA) mit 7:6 (7:3), 3:6, 7:6 (7:5) und trifft in der nächsten Runde auf den Franzosen Fabrice Santoro.

Während Sampras ohne Aufschlagverlust im Spiel gegen den gebürtigen Hamburger aus dem Turnier ausschied und darauf hofft, endlich wieder in engen Matches wie diesen den entscheidenden Punkt zu machen, kreisen die Gedanken von Haas vornehmlich um den Motorradunfall, der seinen Eltern beinahe das Leben gekostet hätte.

"Meine Gedanken sind etwas wirr, ich fühle mich hin- und hergerissen", gestand er nach seinem Coup gegen den ehemaligen Weltranglistenersten: "Meinem Vater habe ich alles zu verdanken, er hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin. Und ausgerechnet er hat jetzt ein schlechtes Gewissen, weil ich seinetwegen wochenlang nicht gespielt habe. Aber ich konnte ihn doch nicht alleine da im Krankenhaus lassen. Jetzt habe ich wieder Schuldgefühle, weil er meinetwegen ein schlechtes Gewissen hat."

Ungeachtet dieser psychischen Belastung machte Haas gegen Sampras ein ausgezeichnetes Match und verlängerte die sportliche Durststrecke des einst weltbesten Spielers, der seit Wimbledon 2000 kein Turnier mehr gewonnen hat.