Schwierigste je geturnte Reckübung Hambüchen mit "Weltrekord"
30.11.2008, 14:55 UhrFreundin Viktoria und die Fans tobten vor Begeisterung, Fabian Hambüchen musste nach seinem Überraschungscoup erstmal tief durchatmen. Trotz Bänderriss im kleinen Finger hat sich der Reck-Weltmeister in seinem vorletzten Wettkampf dieses Jahres mit einem "Weltrekord" beschert.
Der 21-Jährige zeigte im Bundesliga- Derby gegen das TurnTeam Stuttgart als letzter Athlet mit einem Ausgangswert von 7,5 Punkten die schwierigste je geturnte Reckübung und baute ein neues Element in seinen Vortrag ein, der selbst Experten mit der Zunge schnalzen lässt.
Generalprobe ging daneben
"Das war eigentlich überhaupt nicht geplant. Mein Vater hat mich vor dem Einturnen gefragt, ob ich Lust hätte, den Pineda am Anfang zu turnen. Ich hab mich gut gefühlt und gedacht: Komm, hier kannst Du es ausprobieren", sagte Hambüchen. Das von dem Mexikaner Tony Pineda 1985 erstmals gezeigte spektakuläre Übungsteil besteht aus einem Gienger-Salto mit einer zusätzlichen halben Drehung. "Also im Prinzip ein Doppelsalto gebückt mit ganzer Schraube über die Reckstange", erläuterte Vater Wolfgang Hambüchen und jubilierte: "Das ist ab nächstes Jahr ein G-Teil. Das bringt ihm dann acht Zehntel."
Beim Einturnen ging der Versuch des Pineda-Fliegers, der seit zwei Monaten im Training bereits sitzt, noch knapp neben die Reckstange. Im Wettkampf saß er dann perfekt. "Wahnsinn. Das geile Gefühl war, das Ding gleich am Anfang zu bringen. Aber es war eine Riesenfreude und man ist einfach stolz danach. Am Ende, wenn alles schwer wird, probiert man nur noch, sich durchzukämpfen", sagte Fabian Hambüchen, der mit 16,50 Punkten seine zweithöchste Gesamtnote nach den 16,65 vom vorolympischen Länderkampf in Dessau erhielt.
Quelle: ntv.de