Sport

Blutdoping, Epo, Testosteron Hamilton belastet Armstrong

Lance Armstrong besteht darauf, bei 500 Dopingkontrollen in seiner Karriere nie positiv getestet worden zu sein.

Lance Armstrong besteht darauf, bei 500 Dopingkontrollen in seiner Karriere nie positiv getestet worden zu sein.

(Foto: AP)

Der US-Radprofi Tyler Hamilton reiht sich in die immer größer werdende Schar früherer Teamkollegen von Lance Armstrong ein, die dem Rekordsieger der Tour de France permanentes und systematisches Doping vorwerfen. Der Texaner weist alle Anschuldigungen zurück, unterschlägt dabei aber einen zentralen Fakt.

Tyler Hamilton wurde in seiner Karriere zweimal als Doper überführt.

Tyler Hamilton wurde in seiner Karriere zweimal als Doper überführt.

(Foto: AP)

Lance Armstrongs früherer Teamkollege Tyler Hamilton (USA) hat im Gespräch mit dem US-Nachrichtensender CBS behauptet, er habe oft dabei zugesehen, wie sich der siebenmalige Tour-Sieger selbst Epo injizierte. "Es lag immer in seinem Kühlschrank", sagte der zweimal des Dopings überführte Hamilton in der Sendung "60 Minutes": "Ich habe mehrfach gesehen, wie er sich gespritzt hat, das erste Mal vor seinem ersten Tour-Sieg 1999." Armstrong habe damals einfach nur das getan, "was wir alle getan haben, fast das gesamte Peloton. Epo, Testosteron, Bluttransfusionen".

Armstrong wies die Anschuldigungen via Twitter zurück. "Eine Karriere über 20 Jahre. 500 Dopingkontrollen weltweit, im Wettbewerb und im Training. Niemals ein positiver Test. Der Fall ist erledigt", twitterte der 39-Jährige, der seine Laufbahn im Februar 2011 endgültig beendet hatte.

Was Armstrong in seinem Tweet unterschlägt: In 2005 nachträglich analysierten Urinproben aus dem Jahr 1999 ist er des Epo-Dopings überführt worden. Wegen der fehlenden B-Probe konnte er sportrechtlich aber nicht belangt werden. 1999 konnte Epo im Urin noch nicht nachgewiesen werden, deshalb zeigte Armstrongs vor acht Jahren genommene A-Probe keine auffälligen Spuren.

Jungprofis zum Dopen ermuntert

Hamilton ist nicht der einzige ehemalige Weggefährte Armstrongs, der dem Texaner jahrelangen Dopingmissbrauch vorwirft. Im vergangenen Jahr hatte Floyd Landis aus der gemeinsamen Zeit mit Armstrong bei US Postal berichtet, dieser habe permanent und systematisch gedopt. Unter anderem behauptet Landis, ein positiver Test von Armstrong aus dem Jahr 2001 sei vertuscht worden. Hamilton sagte dazu gegenüber CBS, Armstrong selbst habe ihm von einem positiven während der Tour de Suisse 2001 erzählt. Offiziell hat es diesen Test allerdings nie gegeben.

Bereits 2006 hatte der Neuseeländer Stephen Swart, einst Armstrongs Teamkollege bei Motorola, über die Dopingpraktiken des Texaners berichtet. Dieser habe das Thema Epo überhaupt erst zur Sprache gebracht und die jungen Fahrer ständig gedrängt, es zu versuchen. Armstrong hat sämtliche Anschuldigungen stets bestritten. Im Falle von Landis verzichtete er aber dennoch darauf, gerichtlich gegen die Anschuldigungen vorzugehen.

Quelle: ntv.de, cwo/sid

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