Regen in Monaco erwartet Hamilton will Alonsos Krone
23.05.2007, 17:02 UhrDer neue Kronprinz Lewis Hamilton will Formel-1-König Fernando Alonso den nächsten Zacken aus der Krone brechen und den Angriff der roten Rivalen auf den WM-Thron abwehren. "Ich hoffe, dass meine Glückssträhne anhält", sagte der Sensations-Spitzenreiter vor dem glamourösen Großen Preis von Monaco. Sein spanischer McLaren-Mercedes-Teamkollege und das Ferrari-Duo Felipe Massa und Kimi Räikkönen wollen den britischen Senkrechtstarter bei der rasanten Raserei durch die schmalen Straßen des Fürstentums aber einbremsen. "Monaco gehört zu den Rennen, bei denen du unbedingt siegen willst", sagt Vorjahresgewinner Alonso: "Das war ein tolles Gefühl und ich will das in diesem Jahr wiederholen."
Regenrennen erwartet
Seinen ersten Erfolg in seiner Zweitheimat will Massa endlich einfahren. Zwei Siege nach zweimaliger Pole-Position in Bahrain und Barcelona haben dem Brasilianer zuletzt noch einmal einen gewaltigen Schub verliehen. "Jeder weiß, wie wichtig die Pole in Monte Carlo ist. Diesbezüglich sah es bei mir ja zuletzt nicht so schlecht aus. Mein persönliches Ziel ist natürlich ein Sieg in Monaco", so Massa, für den bislang ein fünfter Rang als bestes Resultat in Monte Carlo zu Buche schlägt. Möglicher Regen könnte das Rennen erschweren, meinte er: "Es könnte die Sache noch mehr zu einer Lotterie machen."
Nach mäßigem Saisonstart ist der 26-Jährige neben Hamilton der Mann der Stunde. Kann Massa beim prestigeträchtigsten Rennen der "Königsklasse" seine Leistungen bestätigen, übernimmt er erstmals in seiner Formel-1-Karriere die WM-Führung.
Lauern hinter Hamilton
Vor der spektakulären Hatz durch die Häuserschluchten, haarscharf an den Leitplanken vorbei, liegt auch das Führungstrio eng beisammen. Hamilton, der in Barcelona mit 22 Jahren und 126 Tagen durch seinen zweiten Platz Bruce McLaren nach 47 Jahren als jüngsten WM-Primus abgelöst hat, weist vor dem fünften Saisonlauf 30 Punkte auf. Titelverteidiger Alonso (28 Zähler) und Massa (27) lauern im Windschatten. Auch der Finne Räikkönen (22) liegt trotz seines technisch bedingten "Nullers" in Spanien gut im Rennen.
Podium als klares Ziel
Hamilton hofft, auf dem 3,340 Kilometer langen und einzig echten Stadtkurs an seine Erfolge in unteren Klassen anschließen zu können. 2005 gewann der dunkelhäutige McLaren-Mann in Monte Carlo den Formel-3-Lauf; im Vorjahr triumphierte er beim GP-2-Rennen. "Ich habe schon immer davon geträumt, bei diesem Grand Prix zu starten", sagte Hamilton. "Jetzt möchte ich auch in der Formel 1 um den Sieg kämpfen." Wenigstens will er auch bei dem fünften Grand Prix seiner Laufbahn wieder auf dem Podium landen. Eine schlechtere Platzierung wäre "eine Enttäuschung", wies er auf seine hohen Ansprüche hin.
Schumacher unter ferner liefen
Vom deutschen Quartett standen bislang Nick Heidfeld und Ralf Schumacher in Monaco auf dem Podest. Schumacher (Kerpen) wurde 2002 noch im Williams-BMW Dritter. Der aktuelle BMW-Sauber-Pilot Heidfeld (Mönchengladbach) schaffte vor zwei Jahren den zweiten Platz. "An diesem Rennen ist einfach alles spektakulär", schwärmt Heidfeld vom Nervenkitzel inklusive Tempo-Rausch im Schicki-Micki-Ort an der Cte d'Azur: "Das Verhältnis von Enge zu Geschwindigkeit spottet einfach jeder Beschreibung." Der 30-Jährige hofft wie alle anderen, von Fehlern und technischen Defekten verschont zu bleiben, um punkten zu können.
Schumacher rechnet nach drei "Nullern" in Serie mit einem Aufwärtstrend für sich und Toyota. "Ich will wieder in die Punkte", sagte er. Seinen bislang einzigen Zähler holte Schumacher beim Saisonstart in Australien.
Der in Monaco aufgewachsene und weiterhin im Fürstentum lebende Nico Rosberg möchte bei seinem Heimrennen an die gute Leistung von Spanien mit Platz sechs als bislang bestes Formel-1-Resultat anknüpfen. "Das ist schon 'was Besonderes", sagte der Williams-Pilot. Für Adrian Sutil (Gräfelfing) käme im Glücksspiel-Paradies der erste WM-Punkt im Spyker indes schon dem Knacken des Jackpots gleich.
Von Elmar Dreher, dpa
Quelle: ntv.de