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EM-Qualifikation in Reichweite Handballer revanchieren sich

Die deutschen Handballer können weiter aus eigener Kraft die EM-Endrunde 2012 in Serbien erreichen. Die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand besiegt den Olympiazweiten Island in der EM-Qualifikation im westfälischen Halle mit 39:28 und revanchierte sich damit eindrucksvoll für die 31:36-Niederlage vor fünf Tagen auf Island.

Dominik Klein setzt zum Wurf auf das isländische Tor an.

Dominik Klein setzt zum Wurf auf das isländische Tor an.

(Foto: dpa)

Revanche gelungen, EM-Chance gewahrt: Die deutschen Handballer haben dem Druck standgehalten und können die EM-Endrunde 2012 in Serbien nach einem beeindruckenden 39:28 (20:13)-Erfolg gegen den Olympiazweiten Island im westfälischen Halle weiter aus eigener Kraft erreichen.

Die Mannschaft von Bundestrainer Heiner Brand schob sich durch die geglückte Revanche für die 31:36-Niederlage auf Island fünf Tage zuvor in der Qualifikationsgruppe 5 mit 5:3 Punkten wieder auf Platz zwei hinter Spitzenreiter Österreich (7:1) vor. Island (4:4) ist nun Dritter.

Mit zwei Siegen in den abschließenden beiden Qualifikationsspielen in Österreich (8. Juni) und gegen Lettland (11./12. Juni) hätte die Auswahl des Deutschen Handball-Bundes (DHB) das EM-Ticket in der Tasche und eine weitere Blamage nach dem elften Platz bei der WM im Januar in Schweden verhindert. Die EM in Serbien bietet für die Brand-Truppe zudem die letzte Chance, sich doch noch für die Olympischen Spiele 2012 in London zu qualifizieren.

"Wir waren heiß"

"Wichtig für das Selbstvertrauen" war der Sieg des DHB-Teams in Halle.

"Wichtig für das Selbstvertrauen" war der Sieg des DHB-Teams in Halle.

(Foto: dapd)

"Dieses Spiel war überlebenswichtig. Wir waren so heiß. Es war von der ersten Minute an zu sehen, dass wir gewinnen wollten. Das ist wichtig für unser Selbstvertrauen, dass uns mal wieder so ein Spiel gelungen ist. Das war eine tolle Mannschaftsleistung", sagte Pascal Hens.

Vor 10.500 Zuschauern im ausverkauften Gerry-Weber-Stadion war der Hamburger Hens mit sieben Treffern maßgeblich am Erfolg beteiligt. Daneben waren Hens' Klubkollege Michael Kraus (6/2) sowie der Gummersbacher Adrian Pfahl (5) und der Lemgoer Sebastian Preiß (5) die besten Werfer der stark aufspielenden Gastgeber beim 41. Sieg im 71. Vergleich (24 Niederlagen) mit den Isländern.

DHB-Präsident Ulrich Strombach hatte sich schon vor der wichtigen Begegnung optimistisch gezeigt. Er habe volles Vertrauen zu Mannschaft und Trainer, sagte Strombach vor dem Anwurf. Die Mannschaft sollte ihren Präsidenten und den lautstarken schwarz-rot-goldenen Anhang nicht enttäuschen. Schon nach sechs Minuten hatten die Gastgeber eine 5:1-Führung herausgeworfen.

Im Gegensatz zur deutlichen Niederlage auf Island ging die DHB-Auswahl mit einer 6:0-Abwehr aggressiv zur Sache. Im Angriff zeigte der WM-Elfte einige schöne Kombinationen, zudem hatte der Berliner Torhüter Silvio Heinevetter einen starken Tag erwischt und hielt die ersten drei Siebenmeter der Isländer.

Glandorf wieder dabei

Heiner Brand war nicht alleine mit seinem Ehrgeiz.

Heiner Brand war nicht alleine mit seinem Ehrgeiz.

(Foto: dapd)

Die mit zahlreichen Bundesliga-Legionären angetretenen Gäste hatten unterdessen ein Torwartproblem. Im ersten Vergleich hatte Björgvin Gustavsson mit seinen Paraden den deutschen Angreifern noch den Zahn gezogen, doch in Halle fehlte der überragende Schlussmann wegen einer Augenverletzung.

Dafür war bei der DHB-Auswahl wieder der Lemgoer Holger Glandorf dabei, der auf die Geburt seines zweiten Kindes wartete. Zunächst saß Glandorf aber nur auf der Bank, Brand gab Pfahl im rechten Rückraum den Vorzug. Der Gummersbacher war es auch, der in der 14. Minute mit seinem vierten Treffer für die erste Sieben-Tore-Führung sorgte (10:3).

Dank einer konzentrierten Leistung hatten die Gastgeber das Spiel in der Folge sicher im Griff und ließen die Gäste höchstens auf vier Tore herankommen (15:11/23.). Auch nach der Pause war der wichtige Erfolg nie in Gefahr. Die Fans feierten das deutsche Team angesichts der starken Vorstellung ausgelassen und ließen die La Ola durchs Stadion kreisen.

Quelle: ntv.de, Oliver Mucha, sid

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