Sport

Eilts muss gehen Hansa patzt in St. Pauli

Fußball-Zweitligist Hansa Rostock hat sich nach der 2:3-Niederlage beim FC St. Pauli umgehend von seinem Trainer Dieter Eilts getrennt. Diese Entscheidung gab der neue Manager Rene Rydlewicz nach der Partie im Hamburger Millerntorstadion bekannt.

Damit reagierte die Hansa-Führung auf die sportliche Talfahrt des Bundesliga-Absteigers, der bis auf den vorletzten Platz der 2. Liga zurückgefallen ist. Der frühere U21-Nationaltrainer Eilts hatte die Rostocker erst im November als Nachfolger von Frank Pagelsdorf übernommen.

Die Mecklenburger kassierten im brisanten Nord-Derby beim FC St. Pauli zu Beginn des 23. Spieltages trotz einer 2:0-Halbzeitführung eine bittere Niederlage. "Wir haben den Sieg nicht geschafft. Ich denke, dass es eine Konsequenz geben wird", sagte Eilts und deutete seine Entlassung an, die postwendend folgte: "Das ist äußerst bitter. Wir haben gute Arbeit geleistet, aber das Wichtigste nicht geschafft. Wir haben die Punkte nicht gemacht."

Der 1. FC Kaiserslautern hat unterdessen im Aufstiegskampf durch eine 0:1 (0:0)-Niederlage beim FSV Frankfurt einen weiteren Rückschlag erlitten. Vor den Spielen der Konkurrenz beträgt der Rückstand auf den Relegationsplatz vier Punkte.

Im Tabellenkeller hat sich die TuS Koblenz durch den vierten Sieg in Folge hingegen weiter von den Abstiegsplätzen entfernt. Die Koblenzer gewannen das Abstiegsduell gegen den VfL Osnabrück mit 3: 0 (2:0) und haben nun vier Punkte Vorsprung auf die Niedersachsen.

Frühe Führung verspielt

Henri Myntti (2.) und Fin Bartels (5.) hatten Hansa vor 22.138 Zuschauern am Hamburger Millerntor bereits auf die Siegerstraße geschossen, doch Morike Sako per Foulelfmeter (53.) und zweimal David Hoilett (72. und 84.) schafften für St. Pauli noch die Wende. Sako sah allerdings in der Nachspielzeit wegen wiederholtem Foulspiel die Gelb-Rote-Karte (90.+2).

Hansa, das nur eines von zehn Spielen unter Eilts gewann, bleibt mit 19 Punkten weiter Tabellenvorletzter. St. Pauli (34) darf sich dagegen wieder Hoffnungen auf den Bundesliga-Aufstieg machen.

Ausschreitungen in Hamburg

Im Vorfeld der Begegnung kam es zu den befürchteten Ausschreitungen. Dabei wurden drei Polizeibeamte verletzt. Insgesamt nahm die Polizei rund ein halbes Dutzend Randalierer fest. Die Rostocker Kollegen hatten außerdem vor der Abreise des Sonderzuges vier Hansa-Fans aus dem Verkehr gezogen.

Am U-Bahnhof Feldstraße, in der Nähe des Millerntor-Stadions, mussten die Beamten sogar zweimal den Wasserwerfer einsetzen, nachdem Rostocker Fans Flaschen und Feuerwerkskörper geworfen hatten. Höchste Alarmstufe herrschte auch vor dem Stadion. Rund 200 Rostocker Anhänger, die nicht im Besitz einer Eintrittskarte waren, zettelten vor dem Eingang zum Gäste-Block Krawalle an. Ruhig blieb es auch nicht im Stadion. Nachdem aus dem Rostocker Block Rauchbomben gezündet worden waren, wurde die zweite Halbzeit mit fünfminütiger Verspätung angepfiffen.

Nach dem Nordderby kam es zu weiteren schweren Ausschreitungen. Krawallmacher bewarfen Polizeibeamte mit Steinen, Flaschen und Böllern. "Wir haben es unter anderem mit massiven Steinwürfen aus beiden Lagern zu tun", sagte eine Polizeisprecherin. In der Gegend um das Stadion brannten die teils vermummten Randalierer Feuerwerkskörper und bengalische Feuer ab. Mehrere hundert Menschen - darunter auch schwarz gekleidete Autonome - zogen randalierend durch die Straßen. Die Polizei rückte mit mehreren Wasserwerfern an, um die Situation unter Kontrolle zu bringen. "Wir sind mit starken Kräften im Einsatz."

Kaiserslautern verliert weiter an Boden

Vor 10.177 Zuschauern in der Frankfurter WM-Arena erzielte Kapitän Matias Cenci (61.) das Tor des Tages und macht die dritte Niederlage der Pfälzer in Folge perfekt. Die Gastgeber setzten durch den Erfolg ihre starke Rückrunde, in der sie schon so viele Punkte wie in der Hinrunde sammelten, fort und feierten den vierten Erfolg im sechsten Spiel nach der Winterpause. Mit nun 26 Punkten beträgt der Abstand auf den ersten direkten Abstiegsplatz bereits sieben Punkte.

Koblenz kämpft um Klassenerhalt


In Koblenz erzielten vor 7908 Besuchern Zoltan Stieber (26.), Emmanuel Krontiris (37.) und Rüdiger Ziehl (75.) die Treffer zum verdienten Sieg der Gastgeber, bei denen Abwehrspieler Matej Mavric in der 66. Minute wegen absichtlichen Handspiels aber die Gelb-Rote Karte sah. Beim VfL, der auf den Relegationsplatz 16 abrutschte und nur eines der letzten 16 Auswärtsspiele gewann, bekam Andreas Schäfer (75., wiederholtes Foulspiel) Gelb-Rot.

Quelle: ntv.de

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