Olympiasieger Georg Hettich muss bei den nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Sapporo auch in der Team-Entscheidung der Nordischen Kombination zuschauen. Der Schonacher wurde von Bundestrainer Hermann Weinbuch nicht für die Staffel nominiert, obwohl er im Sprungtraining mit der Bestweite von 137 Metern glänzte. Neben den gesetzten Björn Kircheisen (Johanngeorgenstadt), Ronny Ackermann (Dermbach) und Tino Edelmann erhielt Sebastian Haseney (beide Zella-Mehlis) trotz seines enttäuschenden Abschneidens im Sprint den Vorzug.

"Wir waren uns nicht sicher, ob Georg schon wieder so konstant ist oder seine Trainingssprünge nur ein positiver Ausrutscher waren. Zumal er läuferisch nicht der Stärkste ist", begründete Weinbuch die Entscheidung. "Ich bin tief enttäuscht", meinte Hettich. Der 27-Jährige, der in dieser Saison noch keine Top-15-Platzierung nachweisen kann, war wegen seiner Formschwäche schon für den Sprint-Wettbewerb nicht berücksichtigt worden.

Haseney hatte einen Staffel-Einsatz nach seinem 25. Platz im Sprint eigentlich abgeschrieben. "Ich habe gedacht, dass war's für das Team", räumte er ein. Auch im Training konnte er mit 110 Metern nicht überzeugen. "Wenn er einen guten Versuch erwischt, kann er auch 120 Meter springen. Und läuferisch ist er einfach viel stärker als Georg", schätzte Weinbuch ein.

Im Team-Wettbewerb wollen die DSV-Kombinierer nach Sprint-Bronze für Kircheisen das zweite Edelmetall bei diesen Titelkämpfen gewinnen. "Ich denke, wir haben auch mit der Mannschaft eine gute Medaillenchance", äußerte sich Weinbuch zuversichtlich. Auch Kircheisen, der am Samstag wie Ackermann und Edelmann regenerierte, erwartet allerdings einen heißen Fight. "Es wird schwieriger als in den Vorjahren, als die Medaille schon vor dem Start relativ sicher war. Jetzt gibt es fünf Mannschaften, die dafür in Frage kommen. Aber wir brauchen uns nicht zu verstecken", sagte der WM-Dritte im Sprint.