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Organisatoren streichen Königsetappe Heftiger Erdrutsch stoppt Dakar-Piloten

Die Schlammlawine hat schwere Schäden angerichtet.

Die Schlammlawine hat schwere Schäden angerichtet.

(Foto: REUTERS)

Die Rallye Dakar hat weiter mit Wetterextremen und deren gravierenden Folgen zu kämpfen. Bereits zum zweiten Mal sind die Organisatoren gezwungen, eine Etappe der 39. Auflage abzusagen. Besonders für einen deutschen Teilnehmer ist das sportlich bitter.

Das Wetterchaos hat die Rallye Dakar weiter fest im Griff und zur Absage der Königsetappe geführt. Nach einem folgenschweren Erdrutsch im Nordwesten Argentiniens beschlossen die Organisatoren, das neunte Teilstück über 406 Wertungskilometer von Salta nach Chilecito in den Anden zu streichen. Durch die Schlammlawine nahe des Örtchens Volcan, die die Service-Route zwischen Uyuni und Salta blockierte, wurden ein Mann und eine Frau getötet. Mindestens 100 Familien verloren ihr Zuhause, mehr als 1000 Menschen mussten evakuiert werden. Die 39. Dakar soll am Donnerstag mit der geplanten Etappe zwischen Chilecito und San Juan (449 Kilometer) wieder aufgenommen werden.

"Das Wetter macht der Dakar weiter einen dicken Strich durch die Rechnung", sagte Dirk von Zitzewitz. Für die Absage hatte der deutsche Beifahrer des Toyota-Fahrers Giniel de Villiers aus Südafrika aber vollstes Verständnis: "Mehrere Etappen sind nun schon verkürzt worden, nun wurde sogar eine zweite ganz gestrichen. Das ist vor dem Hintergrund des Chaos', das der Erdrutsch und die so blockierte Straße für den gesamten Begleittross und uns Teilnehmer in der Nacht verursacht hat, natürlich super verständlich und in Ordnung."

Am Dienstag hatte der neunmalige Rallye-Weltmeister Sébastien Loeb mit dem Gewinn der achten Etappe die Führung in der Gesamtwertung zurückerobert. Der Peugeot-Pilot setzte sich auf dem von Starkregen geprägten Teilstück von Uyuni in Bolivien nach Salta in Argentinien mit 3:35 Minuten Vorsprung gegen seinen bislang führenden Landsmann und Markenkollegen Stéphane Peterhansel durch. Das beste Tagesergebnis des deutschen Teams X-raid erzielte der Finne Mikko Hirvonen, der mit einem Rückstand von 8:14 Minuten im Mini Vierter wurde. Von Zitzewitz und de Villiers belegten den fünften Rang (+11:57).

Von Zitzewitz hadert

Die Absage kommt für das Duo deshalb ungelegen. "Für Giniel und mich bedeutet das, dass wir eine ganz, ganz große Chance auf Wiedergutmachung in der Gesamtwertung nicht bekommen. Wir hatten uns mit Tagesrang fünf perfekt positioniert und waren hochmotiviert für die neunte Etappe", so von Zitzewitz: "Nun müssen wir mit deutlich weniger Kilometern versuchen, uns weiter zu verbessern." Aufgrund starker Regenfälle war der achte Tagesabschnitt stark verkürzt worden. Nach 174 der ursprünglich geplanten 492 Wertungskilometer wurde die Etappe neutralisiert, das Rennen wurde erst im Schlussabschnitt wieder eröffnet.

In der Gesamtwertung liegt der dreimalige Etappensieger Loeb nun 1:38 Minuten vor Rekordsieger Peterhansel. Dritter ist Cyril Despres (+17:17/Peugeot), ein weiterer Franzose. Bester Nicht-Peugeot-Fahrer ist der spanische Ex-Dakar-Sieger Nani Roma im Toyota (+23:36), Hirvonen ist Fünfter (+53:41). In der Motorradwertung führt weiter der Brite Sam Sunderland (KTM), der am Dienstag beim Erfolg des Spaniers Joan Barreda Bort (Honda) Dritter wurde. Sunderlands Vorsprung auf den zweitplatzierten Chilenen Pablo Quintanilla (Husquvarna) beträgt 20:58 Minuten. Die Rallye endet am Samstag in Argentiniens Hauptstadt Buenos Aires.

Quelle: ntv.de, Uli Schember, sid

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