"Ich muss nur alle schlagen" Heidfeld unter Druck
14.03.2007, 15:51 UhrNick Heifeld muss in diesem Jahr die Kurve kriegen. Ende 2007 läuft sein Vertrag bei BMW-Sauber aus. Und im Nacken sitzen dem bald 30-jährigen Mönchengladbacher neben Robert Kubica (22) im Kampf um die Nummer 1 im Team auch schon die beiden ambitionierten deutschen Testfahrer Sebastian Vettel (19) und Timo Glock (24). "Es gibt immer Druck in der Formel 1. Man muss nicht darüber nachdenken, ob man der Leader ist oder nicht. Das kommt von ganz alleine", sagt Heidfeld und träumt weiter vom WM-Titel: "Ich will Weltmeister werden. Ich muss nur alle schlagen, auch die im eigenen Team."
Er kommt nach der abgelaufenen Saison, in der er in Ungarn auf den dritten Platz raste, neuerdings mit Vollbart daher. Das ist typisch für den mit Lebensgefährtin Patricia und Töchterchen Juni in der Schweiz wohnenden Deutschen. Auf seine Außendarstellung gibt er eher weniger, zumindest im Dienst. "Er steht auf schräge Outfits. Er trägt sie bloß nicht im Fahrerlager", heißt es in der offiziellen Teamvorschau auf die kommende Saison.
"Ich kann verstehen, dass man in diesem Sport gern schillernde Stars sieht, aber für mich ist Nick ein sehr zielstrebiger Mensch, der in der Lage ist, sich auf das Wesentliche zu konzentrieren", sagt BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen, der die Kritik und Zweifel an seinem mit Abstand erfahrensten Fahrer nicht teilen kann. "Nick steht sicherlich noch vor dem Höhepunkt seiner Karriere", sagt Theissen auch.
Von der WM-Krone war Quick Nick, dessen Qualitäten als Entwickler in höchstem Maße geschätzt werden, bislang immer weit entfernt. Der Grund: Erst mit dem Boliden der Bayern sitzt der ehemalige deutsche Formel-3-Champion (1997) und Formel-3000-Europameister (1999) in einem wirklich konkurrenzfähigen Auto. Nach seiner viel versprechenden Zeit als Testfahrer für McLaren-Mercedes bekam dann aber Kimi Räikkönen (Finnland) beim britisch-schwäbischen Team den Vorzug. Heidfeld wechselte für ein Jahr zu Prost (2000), kam über Sauber (2001 -2003) und Jordan (2004) vor zwei Jahren zu BMW-Williams. Erst Minuten vor der Präsentation erfuhr Heidfeld damals von Teamchef Frank Williams, dass er Stammfahrer würde.
Von Jens Marx, dpa
Quelle: ntv.de