Eine Woche vor Beginn der Bundesliga-Rückrunde stehen die Zeichen beim SV Werder Bremen auf Meisterschaft. Fußball-Profis und Verantwortliche des Tabellenführers legten in mehreren Interviews die typisch hanseatische Zurückhaltung ab und sprachen vom möglichen Titelgewinn.

"Ich bin bereit, Meister zu werden. Ich gebe alles, will immer gewinnen und an erster Stelle sein. Aber auf Bayern, Leverkusen und Stuttgart müssen wir aufpassen", erklärte Torjäger Ailton in der "Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung ".

Für den Brasilianer, der wegen eines Muskelfaserrisses erst seit vergangenen Freitag am Mannschaftstraining teilnimmt, ist das erste Spiel gegen Hertha BSC Berlin am Samstag entscheidend. "Da werden die Weichen gestellt für die Rückrunde. Mit einem Auftaktsieg bekäme die Mannschaft gleich Selbstvertrauen und könnte mit breiter Brust und viel gelassener in die folgenden Begegnungen gehen", sagte Ailton. Der 16fache Torschütze fügte hinzu: "Ich will und muss von nächster Woche an Tore schießen, nur das zählt."

Ähnlich wie Ailton, der nächste Saison ablösefrei zum FC Schalke 04 wechselt, sieht auch Werder-Sportdirektor Klaus Allofs für das Bremer Team ausgezeichnete Chancen auf den Titelgewinn. Der frühere Nationalspieler sagte im "Focus"-Interview, dass die Mannschaft in dieser Saison deutlich gefestigter als in den Jahren zuvor sei.

"Wir können auch mal schnörkellos, ökonomisch und rein Ergebnis orientiert punkten", sagte Allofs. Außerdem habe Werder den Vorteil, mit vier Punkten Vorsprung vor Verfolger Bayern München zu starten.

Vor dem Rückrundenauftakt bestreiten die Bremer am Mittwoch noch ein Testspiel gegen die eigenen Amateure. Von der Stammformation ist derzeit nur Kapitän Frank Baumann (Muskelfaserriss) außer Gefecht. "Ich habe noch Hoffnung, dass er bis Samstag wieder fit ist", sagte Cheftrainer Thomas Schaaf.