Ein Kracher droht das Uefa-Cup-Rückspiel zwischen Hertha BSC und Apoel Nikosia im Berliner Olympiastadion nicht zu werden. Die Devise von Trainer Huub Stevens vorab nahm sich jedenfalls nüchtern aus: „Das Wichtigste ist das Weiterkommen. Das ist das Profi-Geschäft“, meinte der Niederländer.

Während sein Gegenüber, Gäste-Coach Eugen Gerards, bereits nach Herthas 1:0 im Hinspiel der zweiten Runde erklärt hatte, Europa sei „für dieses Jahr geschlossen“, wollen die Berliner die 0:3-Schmach vom Bundesliga-Wochenende in Bochum vergessen machen.

Stevens wird im 64. Europacup-Spiel offenbar Weltmeister Luizao eine neue Chance geben. Der 26-jährige Stürmer wurde von Brasiliens Nationalcoach Mario Zagallo wieder für das Länderspiel am 20. November in Südkorea nominiert - bei Stevens aber ist er noch immer Ersatzmann.

„Ich denke, dass es für den Kopf eine gute Sache ist. Aber ob es gut ist für die Zukunft, ist eine andere Sache“, kommentierte der Trainer die Einladung zur „Selecao“. Hertha hätte wohl mehr Freude daran, würde Luizao auf die anstrengende Reise nach Seoul verzichten und sich in Berlin weiter in Form bringen. Gegen Nikosia könnte der bisherige Null-Tore-Mann damit anfangen.

Trotz der erwarteten nahezu leeren Zuschauerkulisse könnten die Herthaner die Chance nutzen, wieder einmal Tore zu schießen. Mit 4:0 gegen Esbjerg BK ist der höchste Europacup-Erfolg der Vereinsgeschichte registriert. Doch ob viele oder wenige Tore: „Für mich gibt es nur eins zu sagen: Ich erwarte von der Mannschaft höchste Konzentration und einen Sieg“, unterstrich Manager Dieter Hoeneß dennoch die klare Vorgabe.