Sport

"Ein Fußball-Lehrer" Heynckes ist wieder da

Einen Tag nach der Entlassung von Jürgen Klinsmann startet Jupp Heynckes heute sein auf vier Wochen befristetes Comeback als Trainer in der Fußball-Bundesliga. Der 63-Jährige soll beim FC Bayern München laut Manager Uli Hoeneß für neue "Aufbruchstimmung" sorgen und den Tabellendritten an den letzten fünf Spieltagen möglichst noch zum 22. Meistertitel führen.

"Wir sind alte Phantasten und sehen die Chance, das Unglaubliche zu schaffen und den Titel zu holen", hatte Hoeneß nach der Trennung von Klinsmann und der Bekanntgabe der Heynckes-Rückkehr nach München erklärt. Mit Heynckes soll mindestens die erneute Teilnahme an der Champions League gesichert werden. Dafür ist Rang zwei nötig, der Tabellendritte muss in die Qualifikation zur europäischen "Königsklasse".

Ein Mann, der Erfahrung hat

"Da ist so ein Mann wie Jupp Heynckes der richtige. Er ist ein Fußball-Lehrer, und das ist im Moment das, was wir brauchen", bemerkte Hoeneß mit einem Seitenhieb auf den nach nur zehn Monaten gefeuerten ehemaligen Bundestrainer Klinsmann. "Es war klar, wir brauchten eine überzeugende Lösung, einen Mann, der Erfahrung hat", sagte Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge. In seiner ersten Amtszeit gewann Heynckes mit den Bayern 1989 und 1990 die Meisterschaft.

Der 63-Jährige wird um 13 Uhr auf dem Vereinsgelände offiziell bei einer Pressekonferenz präsentiert. Drei Stunden später soll er mit seinem Co-Trainer Hermann Gerland die erste Übungseinheit mit den Bayern-Profis leiten. Am Samstag trifft Heynckes in der Münchner Allianz Arena in seinem ersten Punktspiel ausgerechnet auf seinen abstiegsbedrohten Ex-Club Borussia Mönchengladbach. Für den Tabellenvorletzten war der Ex-Nationalspieler nicht nur als Profi aktiv, er war in Mönchengladbach auch zweimal als Trainer tätig.

Trennung von Klinsmann länger beschlossen?

Bayern Münchens Aufsichtsratsmitglied Helmut Markwort ließ durchblicken, dass sich der Verein spätestens am Saisonende und damit ein Jahr vor Vertragsende von Klinsmann getrennt hätte. "Das Experiment Klinsmann war schon im Wesentlichen gescheitert", sagte der Chefredakteur des Magazins "Focus" in der ARD. Man habe im Führungszirkel des Rekordmeisters schon einige Zeit den Eindruck gehabt, dass das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft "immer schlechter" geworden sei.

Fünf Spieltage vor Saisonende führt der VfL Wolfsburg die Bundesliga-Tabelle mit 57 Punkten vor Hertha BSC (55) sowie den punktgleichen Vereinen FC Bayern, VfB Stuttgart und Hamburger SV (alle 54) an. Bundestrainer Joachim Löw glaubt nicht, dass der Münchner Trainerwechsel beim Endspurt entscheidend sein wird: "Der Titelkampf ist völlig offen und extrem spannend. Ich sehe keinen ausgemachten Favoriten."

Quelle: ntv.de

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