Die Weltranglistenerste im Tennis, Martina Hingis, geht ab sofort eigene Wege. Melanie Molitor, die Mutter der Schweizerin, und die 21-Jährige wollen ab sofort getrennt voneinander arbeiten, um ihr gutes privates Verhältnis zu bewahren.

Das definitive Ende der Zusammenarbeit als Trainerin ihrer Tochter gab Hingis-Mutter in einem Interview der Schweizer Zeitung "Tages-Anzeiger" bekannt. „Im Moment haben wir nur persönlichen Kontakt. Wenn ich jemanden trainiere, arbeite ich mit ihm vom Morgen bis zum Abend. Wenn ich nur jemandem einen Rat gebe, fühle ich mich nicht als Trainerin. Was Martina im Moment tut, ist ganz allein ihre Sache", sagte Melanie Molitor, die jedoch das gute Verhältnis zu ihrer Tochter betonte: „Es hat keinen Streit gegeben. Martina ruft oft an und kommt auch in der nächsten Woche aus Florida, um in der Schweiz zu trainieren.

Trotz der Trennung von ihrer Mutter ist die dreimalige Australian-Open-Gewinnerin Hingis keineswegs unglücklich über ihr Solo-Dasein. „Die Leute von der WTA und die Turnierveranstalter sind sehr nett. Ein Schweizer Koch in meinem Hotel macht Gerichte aus meiner Heimat nur für mich. Außerdem rufen mich sehr viele Freunde an, weil sie meinen, dass ich allein bin. Manchmal wird es soviel, dass ich mein Handy ausschalten muss", sagte die Weltranglistenerste dem Tages-Anzeiger.

Beendet hat die junge Schweizerin auch ihre Zusammenarbeit mit Manager Mario Widmer, dem Lebensgefährten ihrer Mutter. „Ich bleibe ihr Berater. Wenn sie ein Problem hat, ruft sie mich an, und ich werde ihr helfen. Sie hat zu sich selbst gefunden", sagte Widmer. Nicht ausschließen wollen Molitor und Widmer, dass sie Martina Hingis bei den German Open (7. bis 13. Mai) in Berlin betreuen werden.

„Es wird nie wieder so wie vorher sein. Aber in irgendeiner Weise bleiben wir auch im Tennis zusammen. Sie ist keine 18 Jahre mehr, sondern fast 21. Man muss ihr nichts mehr erzählen, sie ist erwachsen", erklärte Melanie Molitor.