Jubel nach großer Enttäuschung Hockey-Frauen erkämpfen EM-Bronze gegen England
26.08.2023, 13:44 Uhr
Lisa Nolte (links) und Sonja Zimmermann jubeln nach dem Tor zum 1:0 gegen England.
(Foto: IMAGO/Eibner)
Nach der Enttäuschung nach dem Halbfinal-Aus gegen Belgien jubeln die deutschen Feldhockey-Frauen bei der Heim-Europameisterschaft doch noch: Hoch konzentriert und dominant schlagen die "Danas" das englische Nationalteam und sichern sich die 14. EM-Medaille bei der 15. Turnier-Teilnahme.
Trostpreis Bronze: Den deutschen Hockeyfrauen ist bei der Heim-EM ein versöhnlicher Abschluss gelungen. Das Team von Bundestrainer Valentin Altenburg setzte sich auch im zweiten Duell mit Gruppengegner England durch und gewann bei strahlendem Sonnenschein das Spiel um Platz drei mit 3:0 (2:0).
Vor gut gefüllten Rängen im Mönchengladbacher Hockeypark trafen Co-Kapitänin Sonja Zimmermann (12.), Charlotte Stapenhorst (26.) und Jette Fleschütz (58.) für die Gastgeberinnen, die bereits in der Vorrunde beim 5:0 gegen die Engländerinnen siegreich gewesen waren. Die "Danas" warten weiter auf ihren ersten EM-Titel seit 2013. Dafür gab es nun bei 15 EM-Teilnahmen erst einmal keine Medaille - 2017 in den Niederlanden.
Um den EM-Titel und die vorzeitige Qualifikation für die Olympischen Spiele 2024 kämpfen am Nachmittag Titelverteidiger Niederlande und Belgien, das im Halbfinale die Auswahl des Deutschen Hockey-Bundes (DHB) niedergerungen hatte. Beim 0:1 kassierte das Team das einzige Gegentor im Turnier. "Wir haben es bei der WM nicht geschafft, unser letztes Turnierspiel zu gewinnen, aber das ist ein großes Ziel von uns", hatte Altenburg nach der Halbfinalpleite gesagt und angekündigt, dass seine Mannschaft die Bronzemedaille "jagen" werde.
DHB-Team nutzt englische Lücken
Doch zu Beginn kamen die deutschen Frauen nicht zur Entfaltung, die erste dicke Chance hatte England. Bei einem verdeckten Schuss von Elena Rayer (3.) musste sich Julia Sonntag im Tor mächtig strecken, um den Ball mit dem Schläger aus der Ecke zu kratzen. In der Folge neutralisierten sich beide Teams, ehe sich Deutschland mit gleich fünf Strafecken nacheinander im gegnerischen Schusskreis festsetzte - im fünften Anlauf war Zimmermann per Flachschlenzer erfolgreich. Aber England blieb mutig und die deutsche Defensive wackelte. Bei einer weiteren Chance durch Rayer (14.) und zwei Pfostentreffern (20./22.) lag der Ausgleich in der Luft, stattdessen erhöhte Stapenhorst wenig später. Über die linke Seite enteilte die Berlinerin ihren Gegenspielerinnen und traf abgebrüht zum Halbzeitstand.
Nach der Pause drängten die DHB-Frauen auf die Vorentscheidung. England formierte sich defensiv kompakt, ließ jedoch immer wieder Lücken zu, ohne dass Deutschland aus dem Spiel heraus oder mit Strafecken weiteres Kapital schlagen konnte. Kurz vor Schluss ersetzte England ihre Keeperin durch eine weitere Feldspielerin, bei einem Konter traf Fleschütz in das leere Tor und setzte den Schlusspunkt - dann bejubelte ein tosender Hockeypark die deutsche Bronzemedaille.
Wie die Frauen waren auch die DHB-Männer im Halbfinale knapp gescheitert. Im Spiel um Platz drei trifft der Weltmeister nun am Sonntag (12.30 Uhr) auf Olympiasieger Belgien.
Quelle: ntv.de, dbe/sid