Fußball-Nationalmannschaft Hoeneß sieht künftig Probleme
14.01.2007, 12:19 UhrBayern-Manager Uli Hoeneß erwartet nach dem "Sommermärchen" und einem erfolgreichen Jahr 2006 künftig wieder wesentlich mehr Probleme für die deutsche Fußball-Nationalelf. "Das, was im Jahr 2006 passiert ist, ist nicht wiederholbar. Und das, was sich bereits beim Unentschieden in Zypern angedeutet hat, zeigt, dass es in Zukunft auch schwerer werden kann", sagte Hoeneß in einem Interview in der Bild am Sonntag.
Hoeneß riet deshalb Bundestrainer Joachim Löw zu mehr Konsequenz. "Jogi Löw muss nun aufpassen. Ich rate ihm, die Dinge kritischer anzufassen. Man darf die Spieler nicht nur in Watte packen. Sonst kommt schon bald eine Phase der Ernüchterung. Da muss man die Dinge nun richtig ansprechen", meinte der frühere Nationalspieler.
Völler optimistisch
Mit seiner Einschätzung widersprach Hoeneß dem früheren Bundestrainer Rudi Völler, der kein Ende der Erfolgsphase des DFB-Teams erkennen kann. So glaubt der Sportdirektor von Bayer Leverkusen an einen Titelgewinn der deutschen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft 2008 in der Schweiz und Österreich.
"Die Chancen auf ein Sommermärchen 2008 sind sehr gut. Wir gehören zum Topfavoriten-Kreis neben Weltmeister Italien, Frankreich und Holland", hatte Völler in der Bild-Zeitung erklärt.
Über Bundestrainer Joachim Löw sagte Völler: "Er wird bis zur WM 2010 im Amt sein. Was bei Jürgen Klinsmann im Übergang schon auffiel, wird unter Jogi noch deutlicher: So viele gute junge Spieler gab es in den letzten zehn Jahren nicht mehr."
Kritik an Bayern-Spielern
Doch nicht nur für die Nationalelf fordert Hoeneß mehr Strenge ein. Auch beim FC Bayern will er künftig eine wesentlich härtere Gangart einschlagen. "Immer soll die Sonne scheinen. Aber in Zukunft regnet es auch mal, wenn die Leistung nicht stimmt", kündigte der Manager an und nahm sich Bastian Schweinsteiger ("Dem wurde zu viel Puderzucker in den Hintern geblasen") und Roque Santa Cruz ("Er ist zurzeit kein guter Spieler") schon einmal vor.
Es sei ein Problem des FC Bayern, "dass wir uns in den letzten zwei, drei Jahren alle zu sehr in den Armen gelegen sind. Aber jetzt, wo wir Gefahr laufen, kurzfristig keinen Erfolg zu haben, müssen wir das auch ehrlich ansprechen."
Mittel- oder langfristig sieht Hoeneß aber keine Gefahr, dass der FC Bayern auf Bremen oder Schalke Boden verlieren könnte: "Weil wir das viel größere Potenzial und die viel größere wirtschaftliche Kraft haben.
Magath zuversichtlich
Mit Blick auf die in knapp zwei Wochen beginnende Rückrunde sieht Bayern-Trainer Felix Magath sein Team nach der neuntägigen Vorbereitung in Dubai bestens gerüstet. "Es war ein super Trainingslager. Es kann gar nicht sein, dass wir nicht besser spielen als in der Hinrunde", sagte Magath vor der Rückreise des deutschen Fußball-Meisters nach München.
Beim Kampf um die Startplätze für die Auftaktpartie am 26. Januar bei Borussia Dortmund macht Nationalspieler Lukas Podolski im Sturm Druck auf die vor der Winterpause gesetzten Roy Makaay und Claudio Pizarro. "Im Angriff ist die Auswahl am schwierigsten", erklärte Magath.
Quelle: ntv.de