DDR-Rekord geknackt Holländerin Schippers sprintet zu WM-Gold
28.08.2015, 15:28 Uhr
Sprint-Weltmeisterin: Dafne Schippers aus den Niederlanden.
(Foto: REUTERS)
Nach Silber über 100 Meter landet die niederländische Topsprinterin Dafne Schippers bei der Leichtathletik-WM in Peking nun den Gold-Coup. Zugleich verbesserte sie einen über 35 Jahre alten Rekord. Deutsche Medaillenhoffnungen wecken die Zehnkämpfer.
Die Niederländerin Dafne Schippers hat bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften als erste Europäerin seit der Russin Anastasija Kapachinskaja 2003 Gold über 200 Meter geholt. Die Niederländerin setzte sich in Peking in der Landesrekordzeit von 21,63 Sekunden durch. Zweite wurde die Jamaikanerin Elaine Thompson (21,66) vor ihrer Teamkollegin Veronica Campbell-Brown (21,97).
Die frühere Weltklasse-Siebenkämpferin Schippers hatte bereits Silber über 100 Meter geholt. Über 200 Meter errang sie nun Gold und verbesserte mit der viertschnellsten je gelaufenen Zeit den Europarekord der DDR-Sprinterinnen Marita Koch und Heike Drechsler (21,71). Koch hatte den Europarekord 1979 im heutigen Chemnitz aufgestellt. Sie blieb damit als erste Frau unter 22 Sekunden. Heike Drechsler war die Zeit 1986 zweimal gelaufen. Eine deutsche 200-Meter-Sprinterin hatte sich nicht für die WM qualifiziert.
Bei 15 Weltmeisterschaften haben nur fünf Europäerinnen die 200 Meter gewonnen. Darunter waren auch die deutschen Sprinterinnen Marita Koch (1983), Silke Gladisch (1987) und Katrin Krabbe (1991).
Zehnkämpfer hoffen auf Medaillen
Das deutsche Zehnkampf-Trio liegt in Peking zur Halbzeit nach einer starken Leistung auf Medaillenkurs. Nach fünf Disziplinen war Rico Freimuth als Dritter mit 4406 Punkten bester Deutscher. Götzis-Sieger Kai Kazmirek lag als Vierter mit 4401 Zählern nur knapp dahinter. Michael Schrader war Halbzeit-Fünfter (4355).
Klarer Spitzenreiter ist Top-Favorit Ashton Eaton: Mit 4703 Punkten steuerte der Amerikaner auf einen Start-Ziel-Sieg zu. Der Kanadier Damian Warner (4530) hatte als Zweiter bereits 173 Zähler Rückstand auf Titelverteidiger Eaton.
Mihambo springt am Podest vorbei
Eine Medaille verpasst hat U23-Europameisterin Malaika Mihambo im Weitsprung. Die 21-Jährige sprang beim Gold-Triumph der US-Amerikanerin Tianna Bartoletta mit 6,79 Meter auf Platz sechs. Bartoletta sicherte sich mit 7,14 Meter im letzten Versuch ihren zweiten WM-Titel nach 2005.
Die Britin Shara Proctor (7,07) musste sich lange in Führung liegend mit Silber begnügen. Ivana Spanovic (7,01) aus Serbien sicherte sich in einem hochklassigen Finale Bronze.
Quelle: ntv.de, cwo/dpa/sid