Protest-Banner vor Ziel gespannt Hürden-Star wütet gegen "idiotische" Klimaaktivisten
03.07.2023, 15:38 Uhr
Karsten Wahrholm (h.l.) kommt noch an den Aktivisten vorbei.
(Foto: IMAGO/Bildbyran)
Die Klimaproteste reißen nicht ab. Die Aktivisten finden immer neue Wege, auf die Gefahren des Klimawandels hinzuweisen. Am Sonntag kommt es beim Leichtathletik-Meeting in Stockholm zu Unmutsbekundungen auf der Bahn. Weltrekordler Karsten Warholm ist stinksauer.
Der norwegische 400-Meter-Hürdenstar Karsten Warholm hat sein Unverständnis für einen Klimaprotest während seines Rennens beim Diamond-League-Meeting in Stockholm gezeigt. "Das ist völlig idiotisch", sagte der Olympiasieger und Weltrekordhalter dem schwedischen Rundfunksender SVT, nachdem Aktivisten am Sonntagabend kurz vor dem Ziel mitten auf der Bahn protestiert hatten. Sie knieten dabei auf dem Boden und hielten über die Bahnen 1 bis 6 knapp zehn Meter vor dem Ziel ein Banner hoch, auf Bahn 7 positionierte sich ein weiteres Mitglied.
"Es soll erlaubt sein, zu protestieren, aber doch nicht so", sagte der 27-Jährige. Egal, worum es gehe, sei dies nicht die richtige Methode: "Es ist einfach vollkommen respektlos gegenüber denjenigen, die hier sind, um gute Arbeit zu leisten. Ich muss ehrlich zugeben, dass ich stinksauer bin." Auch andere Läufer äußerten sich wütend über die Aktion.
Mehrere Demonstrantinnen und Demonstranten hatten bei dem Lauf über 400 Meter Hürden im Stockholmer Olympiastadion mit Bannern die Bahnen 1 bis 7 blockiert - Warholm konnte klar führend auf Außenbahn 8 daran gerade noch so vorbeilaufen. Andere Starter hatten keine Ausweichmöglichkeit und rannten somit mitten in die hochgehaltenen Banner hinein. Verletzt wurde nach Angaben der Organisatoren keiner von ihnen. Die Aktivisten wurden unter Buhrufen des Publikums von Sicherheitskräften abgeführt. Nach dem Rennen sah es so aus, als ob sich Wahrholm den Buhrufern anschloß. Die Veranstalter kündigten an, Anzeige gegen die Aktivisten zu erstatten.
Die Klimabewegung Återställ Våtmarker ("Feuchtgebiete wiederherstellen") erklärte sich verantwortlich für die Aktion. "Ich tue das, weil wir am Beginn einer Klimakatastrophe stehen", sagte eine beteiligte Aktivistin in einem auf Twitter geteilten Video.
Quelle: ntv.de, sue/dpa