Sport

Virenque beendet Karriere "Ich stand für Doping"

Der französische Radprofi Richard Virenque hat seine sportliche Laufbahn beendet. Mit dem 34-jährigen Franzosen tritt einer der erfolgreichsten und umstrittensten Radfahrer zurück.

Virenque war 1998 bei der Tour de France in den großen Doping-Skandal des Festina-Teams verwickelt. Bei der diesjährigen Tour hatte er zum siebten Mal das rot gepunktete Trikot des Bergkönigs erkämpft und damit einen Rekord aufgestellt. Im Jahr zuvor hatte er mit dem sechsten Erfolg zu den ehemaligen Kletterkönigen Lucien van Impe (Belgien) und Federico Bahamontes (Spanien) aufgeschlossen.

"Ab jetzt werde ich mich nur noch an Radtouren mit meiner Familie erfreuen", sagte Virenque. Seinen größten Erfolg bei der Frankreich-Rundfahrt feierte er mit Rang zwei 1997 hinter Sieger Jan Ullrich. Sein Aufstieg hatte 1992 begonnen: Als 22-Jähriger fuhr er bei der Tour für einen Tag im Gelben Trikot, wurde 26. im Gesamtklassement und Zweiter der Bergwertung.

"Ich habe gemacht, was alle gemacht haben. "

Der Absturz kam sechs Jahre später. Virenque stand als Kapitän im Mittelpunkt des Doping-Skandals um sein damaliges Team Festina. Der Franzose leugnete bis zum Prozess in Lille, illegale Substanzen eingenommen zu haben. Im Oktober 2000 gab Virenque dann unter Tränen zu, gedopt zu haben. "Ich war wie ein Schaf, und ich konnte nicht aus der Herde ausbrechen", sagte er. "Ich habe gemacht, was alle gemacht haben." Es folgte eine Sperre von siebeneinhalb Monaten. "Ich stand für Doping", sagte der Mann, der sich wegen dieser Vorwürfe lange isoliert fühlte.

Der Neubeginn gelang mit dem belgischen Rennstall Domo. 2003 durfte er sich nach der ersten Alpen-Etappe noch einmal das "Gelbe" bei der Tour überstreifen. In Zukunft möchte Virenque für seinen Rennstall Quickstep als Öffentlichkeitsarbeiter tätig sein, später könnte er sich die Einrichtung eines Fitness-Clubs vorstellen.

Quelle: ntv.de

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