Olympischer Fackellauf Inder sagt Teilnahme ab
01.04.2008, 20:06 UhrAus Protest gegen das chinesische Vorgehen in Tibet hat der Kapitän der indischen Fußball-Nationalmannschaft seine Teilnahme am olympischen Fackellauf abgesagt. Das indische Sportministerium bestätigte, dass Bhaichung Bhutias an dem Fackellauf am 17. April in Neu Delhi nicht teilnehmen wird. Bhutia stammt aus dem an Tibet angrenzenden nordostindischen Bundesstaat Sikkim und gehört der buddhistischen Minderheit an.
Er sagte der "Times of India": "Dies ist meine Art, dem tibetischen Volk beizustehen. Ich verabscheue Gewalt in allen Formen." Er sei von keiner Gruppe zur Absage gedrängt worden.
Mahnung an den Dalai Lama
Bhutia betonte: "Ich habe das Gefühl, dass das, was in Tibet geschieht, nicht richtig ist." Der Fußballer gehört zu mehreren indischen Sportlern, die von der Indischen Olympischen Vereinigung (IOA) eingeladen worden waren, das Olympische Feuer durch die indische Hauptstadt zu tragen. Die IOA untersteht dem Sportministerium. In Indien haben rund 100.000 Exil-Tibeter Zuflucht gefunden. Auch das spirituelle Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, lebt seit 1959 in Indien. Beim Fackellauf in Delhi werden Protestaktionen der Exil-Tibeter erwartet.
Die indische Regierung hatte den Dalai Lama am Montagabend aufgefordert, auf die indisch-chinesischen Beziehungen Rücksicht zu nehmen. Der indische Außenminister Pranab Mukherjee sagte bei einem Besuch im ostindischen Bundesstaat West Bengalen, der Dalai Lama sei ein religiöser Anführer und ein respektierter Gast. Er habe volle Freiheit, Religion in Indien zu predigen. Er dürfe sich in Indien aber nicht in einer Weise politisch betätigen, "die die indisch-chinesischen Beziehungen schädigt".
Quelle: ntv.de