Sport

Bundesligarechte Infront prüft Ausstieg

Der Vertragspoker um die Rechte an der Fußball-Bundesliga beginnt möglicherweise in Kürze wieder von vorn. Der neue Rechte-Inhaber, die Schweizer Infront Sports-Media AG um den ehemaligen deutschen Nationalspieler Günter Netzer, hat sich nach Informationen des Nachrichtenmagazins "Der Spiegel" mit Ausstiegsklauseln zum 31. Januar und 31. März abgesichert.

Laut "Spiegel" ist es wahrscheinlich, dass Infront auf Grund eines Defizits von 30 Millionen Euro für die laufende Saison die Ausstiegsoption prüfen und wahrnehmen möchte. In diesem Fall würden die Bundesliga-Rechte aus dem Besitz der aus der früheren KirchSport AG hervorgegangenen Infront Sports-Media AG an Kirchs Gläubigerbanken zurückfallen.

Die Banken müssten ihrerseits einen neuen Käufer suchen. Infront muss der Deutschen Fußball Liga (DFL) jeweils 290 Millionen Euro für diese und die kommende Saison überweisen. An Honoraren kassiert das Unternehmen allerdings nur rund 260 Millionen Euro. Premiere (148 Mio.), Sat.1 (80 Mio.) sowie ARD und ZDF (19 Mio.) zahlen dabei den Hauptanteil.

Das Minus der Infront könnte ab der Spielzeit 2003/2004 sogar auf 60 Millionen Euro pro Jahr anwachsen. Sat.1 hatte angekündigt, künftig nur noch 50 statt 80 Millionen Euro für die Erstverwertung im Free-TV bezahlen zu wollen. Bis zum kommenden Dienstag erwartet Infront eine endgültige Stellungnahme des Senders. Bleibt Sat.1 bei seiner Position, will Infront laut Ankündigung dem Sender die Rechte allerdings entziehen und einen neuen Verwerter suchen.

Bundesliga bis 2004 abgesichert

Im Falle eines Rückzuges von Infront wäre die Bundesliga bis 2004 zunächst aber offenbar nur mittelbar betroffen. "Die Zahlungen in Höhe von 290 Millionen Euro sind durch Bürgschaften bis zum Ende der kommenden Saison werthaltig abgesichert", sagte DFL-Sprecher Tom Bender. Dennoch müssten die Klubs nach 2004 mit weiteren Einbußen an Fernsehgeldern rechnen, weil ein ähnlicher Preis in Höhe von 290 Millionen Euro bei Verhandlungen mit potenziellen Interessenten kaum zu erwirtschaften wäre.

Quelle: ntv.de

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