Vierter WM-Titel mit dem Florett Joppich schreibt Fecht-Geschichte
07.11.2010, 18:19 UhrGold für Peter Joppich, Silber für Nicolas Limbach, Rang sechs für Stefanie Kubissa - die deutschen Fechter bieten bei der WM großen Sport. Nur Florett-Olympiasieger Benjamin Kleibrink trübt mit seinem erneut frühen Aus die herausragende deutsche Bilanz.
Als Peter Joppich seinen historischen Triumph perfekt gemacht hatte, riss sich der neue Florett-Weltmeister die Maske vom Kopf, sank auf die Knie und schrie mit geballten Fäusten seine ganze Freude heraus. Durch einen 15:11-Erfolg gegen den chinesischen Weltranglistenersten Sheng Lei hatte sich der Koblenzer bei den Titelkämpfen in Paris wenige Sekunden zuvor als erster deutscher Fechter überhaupt zum vierten Mal zum Einzel-Weltmeister gekrönt.
Mit dem Gewinn der mit 14.000 Euro dotierten Goldmedaille sorgte der Titelträger von 2003, 2006 und 2007 gleichzeitig für eine hervorragende Bilanz des Deutschen Fechter-Bundes (DFeB) am ersten Wochenende der Wettkämpfe im "Mutterland des Fechtens". "Ich kann es noch gar nicht glauben", sagte der völlig erschöpfte Joppich: "Ich bin so glücklich, wieder Weltmeister zu sein."
Limbach scheitert im Finale
Am Samstag hatte Säbelfechter Nicolas Limbach mit Silber bereits für einen guten Auftakt gesorgt. Der Dormagener hatte zwar die angestrebte Titelverteidigung verpasst, als Trostpflaster blieb ihm aber nicht nur die mit knapp 7000 Euro dotierte Silbermedaille, sondern auch wie im Vorjahr der Gewinn des Gesamtweltcups. Für Limbach war es nach Bronze 2007 und dem Gold 2009 bereits die dritte WM-Medaille in Folge. Seine Waffenkollegin Stefanie Kubissa eroberte als Sechste einen Platz in der Weltelite.
Zu den Geschlagenen gehörte dagegen einmal mehr Florett-Olympiasieger Benjamin Kleibrink. Der Gewinner der Spiele von Peking war in der zweiten Runde an Lei gescheitert. Kleibrink wartet damit weiter auf seine erste internationale Medaille seit den Olympischen Spielen.
Am Montag haben im Damendegen Olympiasiegerin Britta Heidemann, die Nummer eins der Weltrangliste, und Europameisterin Imke Duplitzer Chancen auf weiteres deutsches Edelmetall. Bei den Herren erhoffen sich der Weltranglistenerste Jörg Fiedler und der ehemalige Europameister Sven Schmid mindestens einen Podestplatz.
Quelle: ntv.de, sid