Sport

Anti-Doping-Kampf droht das Aus Kascheschkin-Klage eingereicht

Der kasachische Radprofi Andrej Kascheschkin hat seine angekündigte Klage gegen die Doping-Kontrollen des Weltradsport-Verbandes UCI bei einem belgischen Gericht eingereicht. Das Gericht in Lüttich soll klären, ob Dopingtests in den Ferien Menschenrechte verletzen. Das Urteil wird laut der belgischen Nachrichtenagentur Belga in den nächsten 14 Tagen erwartet.

Kascheschkin war während des Familien-Urlaubs in der Türkei unmittelbar nach der Tour de France des Fremdblut-Dopings überführt worden. Der Profi, der beim Radrennstall Astana unter Vertrag stand, ist seitdem arbeitslos, da ihn sein Arbeitgeber den UCI- Richtlinien folgend fristlos entließ. Würde der Klage stattgegeben, stünde die gesamte Praxis bei Dopingtests in Frage.

Anwalt kündigt langen Rechtsstreit an

Der 27-jährige Radprofi wird von dem Belgier Luc Misson vertreten, der auch den belgischen Fußball-Profi Jean-Marc Bosman im Rechtsstreit um Ablösesummen erfolgreich vertreten hatte. Das berühmte Bosman-Urteil 1995 ergab, dass Spieler in der europäischen Union nach Vertragsende ablösefrei zu einem anderen Verein wechseln dürfen. Zudem kamen die im europäischen Sport bestehenden Restriktionen für Ausländer zu Fall.

Misson zweifelte vor Gericht auch an, dass die Doping-Kontrolle korrekt vorgenommen worden war. Die B-Probe sei 22 Tage nach der Analyse der A-Probe und damit zu spät untersucht worden, argumentierte der Anwalt. Sollte sein Klient nicht von dem Vorwurf des Dopings freigesprochen werden, werde er notfalls bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte in Straßburg gehen, kündigte Misson an.

Illegale Praktiken?

Misson warf den Ärzten, die die Kontrolle in der Türkei vorgenommen hatten, illegale Praktiken vor. UCI-Anwalt Jean-Louis Dupont forderte hingegen, das Gericht müsse in diesem Fall das System der Doping-Kontrollen schützen. Sonst drohe dem Kontrollsystem weltweit der Zusammenbruch.

Quelle: ntv.de

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