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Duell um den 38. Ryder Cup Kaymer glänzt, Europa kämpft

Die europäischen Golf-Stars liegen beim 38. Ryder Cup gegen ihre US-Konkurrenten hinten, obwohl Deutschlands bester Golfer Martin Kaymer ein starkes Debüt im traditionsreichen Kontinentalvergleich zwischen Europa und den USA feiert. Doch verloren ist noch gar nichts, schließlich befinden sich Kaymer und Co. in den letzten sechs Vierermatches auf der Überholspur.

Martin Kaymer hat die übliche Nervosität der Debütanten abgelegt und zur Normalform gefunden.

Martin Kaymer hat die übliche Nervosität der Debütanten abgelegt und zur Normalform gefunden.

(Foto: AP)

In einem kämpferischen europäischen Ryder-Cup-Team läuft es für den noch ungeschlagenen Major-Gewinner und Debütanten Martin Kaymer bislang gut. Den perfekten Start allerdings gab der 25 Jahre alte Golfstar aus Mettmann selbst aus der Hand. An der Seite seines englischen Partners Lee Westwood vergab Kaymer im Vierer gegen die Amerikaner Jim Furyk und Rickie Fowler an Loch 17 den Siegputt aus knapp zwei Metern und musste am Schlussloch das Remis hinnehmen. "Schade, da war mehr drin. Leider habe ich drei wichtige Birdie-Putts daneben geschoben", sagte Kaymer vor der wohlverdienten Abendruhe.

Nur ein halber Punkt statt eines ganzen Zählers - das war zu diesem Zeitpunkt schmerzlich für das europäische Team, das nach 10 von insgesamt 16 Vierern auf dem "Kurs 2010" im walisischen Newport 4:6 gegen Titelverteidiger USA zurücklag. "Im Team fehlte die Leidenschaft", beklagte Kapitän Colin Montgomerie.

Allerdings zeigte Europas Golfelite den Amerikanern um Tiger Woods am Abend die Krallen. In allen sechs Vierern, die wegen Dunkelheit abgebrochen und auf Sonntagmorgen verschoben werden mussten, lagen Montgomeries Schützlinge vorn. Kaymer führt mit seinem neuen Partner Ian Poulter (England) gegen Mickelson/Fowler nach vier Löchern mit zwei Lochgewinnen Vorsprung. "Es macht Spaß, mit ihm zu spielen. Wir hätten gerne noch weitergemacht", so Kaymer. Am Sonntag stehen wie geplant die abschließenden 12 Einzel an. Die USA benötigen beim 38. Ryder Cup zur erfolgreichen Titelverteidigung 14 Punkte. Das europäische Team benötigt 14,5 Zähler, um zum 13. Mal zu triumphieren.

"Hallo Martin Kaymer"

Der 25-jährige Major-Sieger kommt auch bei den Fans gut an.

Der 25-jährige Major-Sieger kommt auch bei den Fans gut an.

(Foto: dpa)

Bei den meist britischen Fans ist Martin Kaymer sehr gut angekommen. "Hallo Martin Kaymer, es gibt nur einen Martin Kaymer", sangen die Zuschauer am Mittag am ersten Abschlag und feierten den jungen Deutschen ebenso wie Routinier Lee Westwood frenetisch. Immer wieder brandeten Anfeuerungsrufe auf und der Weltranglistensechste genoss das Bad in der Menge sichtlich. "Das ist ein unglaubliches Gefühl, da bekomme ich Gänsehaut", sagte Kaymer.

.Und mit jedem Schlag wuchs Kaymers Selbstvertrauen, das bei seinem holprigen Start am "Katastrophen-Freitag" mit einer mehr als siebenstündigen Regenpause noch am Boden war. "Ich habe am Freitag auf den ersten fünf, sechs Löchern nicht gut gespielt", sagte Kaymer selbstkritisch, er fügte aber an: "Nach der Pause und heute jedoch habe ich wieder mein gutes Golf gespielt. Wir wollten und sollten den ersten Punkt holen - und das haben wir gemacht", sagte Kaymer nach dem Auftaktsieg im ersten Turnierflight gegen Phil Mickelson und Dustin Johnson. Im zweiten Match war er Westwood, der bereits seinen siebten Ryder Cup spielt, dann ebenbürtig.

Woods so gut wie nie

Einen starken Eindruck hinterließ in seinen ersten beiden Begegnungen auf US-Seite Tiger Woods. Der Weltranglistenerste, der bei seinen bisherigen fünf Teilnahmen in 25 Spielen nur elf Punkte gewann, feierte zwei Siege an der Seite von Steve Stricker. Zwei Punkte in den ersten beiden Matches, das war Woods beim Ryder Cup noch nie geglückt.

Zunächst besiegten Woods/Stricker die Engländer Ian Poulter/Ross Fisher mit 2 auf, dann erhielten der Spanier Miguel Angel Jimenez und der Schwede Peter Hanson beim 4 und 3 eine Lehrstunde. "Es macht wirklich viel Spaß mit Steve, er schlägt den Ball wirklich gut", sagte Woods. In der dritten Partie allerdings drohte ein Debakel. Gegen Lee Westwood und Luke Donald lagen sie nach neun Löchern mit 4 down zurück.

Quelle: ntv.de, sid

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