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Trotz Transferstreits Kehl trainiert in Dortmund

Borussia Dortmund kann schon im Kampf um die deutsche Fußball-Meisterschaft 2002 auf die Dienste von Nationalspieler Sebastian Kehl zurückgreifen. Der 21 Jahre alte Defensivspezialist wird voraussichtlich am Freitag zum Trainingsauftakt der Westfalen im neuen Jahr offiziell vorgestellt und soll bereits in den 16 verbleibenden Saisonspielen eingesetzt werden.

Kehl, der auch vom Weltpokalsieger Bayern München umworben wurde, soll seinem bisherigen Arbeitgeber SC Freiburg eine Ablöse zwischen 3,07 und 3,58 Millionen Euro bringen und einen Viereinhalbjahres-Vertrag bis 30. Juni 2006 in Dortmund unterschreiben.

"Sebastian kann irgendwann mal unser Leitwolf werden. Ein emotionaler Spieler wie er fehlt uns", kommentierte Borussia-Cheftrainer Matthias Sammer die sofortige Verpflichtung. Mit der Verpflichtung Kehls dürfte gleichzeitig feststehen, dass Miroslav Stevic den Borussen den Rücken kehren wird. Der 31-Jährige liebäugelt offenbar mit einer Rückkehr zum TSV 1860 München.

Der Transferstreit zwischen dem BVB und Bayern München um Kehl ist unterdessen immer noch nicht ausgestanden. Im Gespräch ist immer noch eine Ausgleichszahlung der Westfalen an den deutschen Rekordmeister, der sich auf eine Vereinbarung mit Kehl beruft.

"Wir haben uns mit dem SC Freiburg geeinigt. Kehl ist definitiv zum Eröffnungstraining am Freitag in Dortmund", sagte Borussia-Manager Michael Meier dem Express. Kehl wollte noch nichts bestätigen: "Ich mache mir weiterhin Gedanken, entscheiden werde ich mich erst am Mittwoch oder Donnerstag." Kurz vor Weihnachten hatte Kehl erklärt, zum BVB und nicht zum FC Bayern zu wechseln.

Niebaum: Hoeneß verrennt sich

Bei einem Transfer am Saisonende war die Ablöse auf 1,94 Millionen Euro festgeschrieben worden. Bei einem sofortigen Wechsel kassieren die Breisgauer entsprechend mehr.

Zum Streit mit Bayern-Manager Uli Hoeneß um Kehl meinte BVB-Präsident und Jurist Dr. Gerd Niebaum in der "Westfälischen Rundschau": "Hoeneß verrennt sich da in eine Sache. Wenn er einen Prozess anstrebt, wird er ihn verlieren. Kehl hat weder eine Schlichtung, noch ein Gericht zu fürchten."

Dortmund lehnt Schlichtung ab

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hatte die Beteiligten um Stellungnahmen gebeten und ein Schlichtungsgespräch zwischen Dortmund und München angeregt. Niebaum sieht keine Notwendigkeit für eine Schlichtung. Es gehe allein um die Frage, ob zwischen Bayern und Kehl ein Vertrag zu Stande gekommen sei oder nicht. Freiburgs Manager Andreas Rettig sagte der "Westfälischen Rundschau": "So ein Papier gibt es nicht - zumindest nicht in den Händen der Bayern. Also ist eine Entschädigung, die Borussia Dortmund zahlen soll, völlig abwegig."

Quelle: ntv.de

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