"Kratzen, beißen, spucken" Kein Adventsfrieden in der Liga
07.12.2007, 14:06 UhrDer Weihnachts-Endspurt beginnt. Die einen, wie Bayern München, Werder Bremen oder der Hamburger SV wollen in den anstehenden zwei Spieltagen vor der Winterpause ihre Position an der Spitze untermauern. Andere, wie etwa Pokalsieger Nürnberg, Rostock, Cottbus oder Duisburg, brauchen im Abstiegskampf dringend die Punkte, um einen einigermaßen ruhigen Jahreswechsel zu erleben. HSV-Keeper Frank Rost hat schon einmal die Devise für eine wohl nicht ganz so besinnliche Adventszeit in der Fußball-Bundesliga vorgegeben: "Wir müssen kratzen, beißen und spucken."
Im Kampf um die Herbstmeisterschaft will sich Tabellenführer Bayern München am Samstag gegen den Vorletzten MSV Duisburg keine Blöße geben. "Drei Spiele, neun Punkte - das ist unser Ziel", machte Mark van Bommel vor den Spielen gegen den MSV, in Berlin und im UEFA-Cup gegen Saloniki deutlich.
Auch Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge forderte in der Liga unmissverständlich zwei Siege, "um als Spitzenreiter in die Winterpause zu gehen". Bayern-Trainer Ottmar Hitzfeld kann bei diesem Vorhaben wieder auf Nationalspieler Bastian Schweinsteiger zurückgreifen, der seine Knieverletzung überwunden hat.
Werder könnte dem Rekordmeister noch einen Strich durch die Herbstmeister-Rechnung machen, hat aber beim Nord-Derby in Hannover die ungleich schwerere Aufgabe vor sich. Allerdings spricht die jüngste Erfolgsserie - die Bremer sind seit zehn Spielen ungeschlagen - und die Statistik klar für Bremen. Seit 1972 konnte Hannover 96 zu Hause gegen Werder nicht mehr gewinnen.
Für 96-Coach Dieter Hecking jedoch Grund genug, optimistisch zu sein: "Da wir lange nicht gewonnen haben, dürfte die Wahrscheinlichkeit für einen Heimsieg steigen. Wir sind wieder mal dran." Werder-Coach Thomas Schaaf kann in Hannover voraussichtlich wieder die zuletzt angeschlagenen Tim Wiese, Hugo Almeida, Frank Baumann und Tim Borowski einsetzen.
Der Hamburger SV, am Mittwoch 2:0-Sieger im UEFA-Cup gegen Zagreb, will sich im Heimspiel gegen Cottbus für die jüngste Bundesliga-Niederlage in Bremen rehabilitieren - wie auch Rost verdeutlichte: "Wir müssen gegen Cottbus kratzen, beißen und spucken. Wir dürfen jetzt nicht kurz vor der Winterpause schwächeln. " Vor allem nicht gegen Energie, das in dieser Saison auswärts noch überhaupt nicht gewinnen konnte. Entsprechend wären die Lausitzer schon mit einem Zähler zufrieden.
Damit könnte auch Duisburgs Coach Rudi Bommer in München gut leben. "Es wird nur über die Höhe unserer Niederlage diskutiert. Wir haben nichts zu verlieren, aber alles zu gewinnen. Wir haben gesunden Respekt, aber keine Angst", sagte Bommer.
Vor der Partie zwischen Meister Stuttgart und Wolfsburg stand beim VfL Wolfsburg die Torwart-Frage im Mittelpunkt. Am Freitag entschied sich VfL-Trainer Felix Magath, seinen bisherigen Stammtorwart Simon Jentzsch, den er am vergangenen Wochenenden zur Pause ausgewechselt hatte, gar nicht erst in den Kader zu berufen. Somit wird Andre Lenz spielen, als Ersatzmann reist Patrick Platins aus dem Regionalligateam mit nach Schwaben.
Interessant wird am Samstag sein, wie der Schalker Jermaine Jones bei seiner Rückkehr nach Frankfurt von den Eintracht-Fans empfangen wird. "Die Leute sind sauer, weil sie in der vergangenen Saison erwartet hatten, dass ich meinen Vertrag verlängere", sagte Jones und ergänzte: "Ich freue mich auf Samstag, das wird ein geiles Spiel. Oliver Kahn zum Beispiel wird in jedem fremden Stadien ausgepfiffen, also werde ich das auch einmal aushalten. Außerdem spielt Frankfurt gegen Schalke und nicht gegen Jones."
Derweil will der 1. FC Nürnberg am Sonntag gegen Hertha BSC Berlin seine Negativserie nach Europapokal-Auftritten beenden. "Ich hoffe, dass wir es endlich mal schaffen, nach einem guten Europacup-Spiel auch in der Bundesliga erfolgreich zu sein", sagte Sportdirektor Martin Bader, nachdem der Club am Mittwoch im UEFA-Cup gegen den AZ Alkmaar 2:1 gewonnen hatte.
Quelle: ntv.de