"Huskies sind faktisch tot" Kein Eishockey mehr in Kassel
26.08.2010, 16:28 UhrDie Deutsche Eishockey-Liga startet in der kommenden Woche ohne die insolventen Kassel Huskies in die Saison. Das entscheidet das Oberlandesgericht Köln. Eine einstweilige Verfügung, nach der die Huskies hätten spielen dürfen, sein von Anfang an unzulässig gewesen. Das heißt: Keine Lizenz für Kassel.
Das Ende der Kassel Huskies in der Deutschen Eishockey Liga (DEL) ist besiegelt. Das Oberlandesgericht Köln hob zwei Einstweilige Verfügungen gegen den Ausschluss des Klubs auf. Damit bleibt den Hessen theoretisch nur noch der Gang vor den Bundesgerichtshof.
Das Kölner Gericht schloss sich in seinem Urteil dem Münchner Oberlandesgericht an, das der DEL bereits am Dienstag Recht gegeben hatte. Dort war es um die Rechtmäßigkeit des Schiedsgerichts gegangen, das den Lizenzentzug der Huskies am 30. Juni wegen der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens bestätigt hatte. Demnach geht die DEL am 3. September mit 14 statt 15 Vereinen in die neue Saison. Die Huskies sind nach den Frankfurt Lions bereits der zweite hessische Klub, der von der Eishockey-Karte verschwindet.
Bleibt der Gang zum Bundesgerichtshof
"Die Kassel Huskies sind faktisch tot", sagte Geschäftsführer Fritz Westhelle nach der Verhandlung. Die Beschwerde beim Bundesgerichtshof kann der Klub noch nicht anbringen, weil die Begründung des Münchner Gerichts noch nicht vorliegt. Wie bereits in München hatte auch zuvor das Kölner Gericht die beiden Parteien zu einem Kompromiss aufgefordert.
Der Vorschlag sah vor, dass die Huskies in der DEL antreten und zu Beginn der Saison 2011 nochmals eine Lizenzgebühr entrichten sollten. Dieser von der DEL abgelehnte Vorschlag hätte Kassel die Chance gegeben, ein Jahr lang Geld zu verdienen und die Sponsoren zu befriedigen. Das Gegenangebot der DEL, dass die Huskies alle ausstehenden Schulden von rund zwei Millionen Euro sofort zahlen sollen, lehnte der Klub ab. Man könne nicht zahlen, weil man nichts habe.
Quelle: ntv.de, sid/dpa