DFL-Präsident Kein Hackmann-Nachfolger
08.02.2007, 15:25 UhrReiner Calmund, langjähriger Manager und Geschäftsführer des Bundesligisten Bayer Leverkusen, hat kein Interesse am Posten des Liga-Präsidenten im deutschen Profi-Fußball. "Das ist kein Thema für mich. Ich bin zu undemokratisch und zu ungeduldig, außerdem gibt es dafür bestimmt Bessere. Die Deutsche Fußball Liga ist in der Person von Christian Seifert im operativen Geschäft außerdem sehr gut aufgestellt", sagte der 58-Jährige im Gespräch mit dem Sport-Informations-Dienst.
Nach dem Tod von Amtsinhaber Werner Hackmann, der am 28. Januar im Alter von 59 Jahren in Hamburg gestorben war, hatte am Mittwoch Bayern Münchens Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge, der als möglicher Nachfolger gehandelt wurde, seinen Verzicht erklärt. Calmund könnte sich auch eine Person wie Ex-Nationalspieler Günter Netzer, der für den Vermarkter Infront in der Schweiz arbeitet, als Liga-Präsident vorstellen.
"Wenn jedoch solche Koryphäen wie Netzer oder Rummenigge nicht zu Verfügung stehen, sollte man darüber nachdenken, ob nicht Leute aus Politik oder Wirtschaft, die die nötige Fußball-Verbundenheit mitbringen, für die Position als Liga-Präsident in Frage kommen. Es gibt bestimmt welche, die das nötige Charisma besitzen und darüber hinaus auch über ein entsprechendes Netzwerk verfügen, um es für den Fußball einzusetzen", so Calmund.
Der Liga-Verband teilte nach der Absage Rummenigges mit, dass der bisherige Vize-Präsident Wolfgang Holzhäuser bei einer außerordentlichen Vorstandssitzung am 15. März bis zu den turnusmäßigen Wahlen als kommissarischer Präsident vorgeschlagen werde.
Am Donnerstag auf der turnusmäßigen Bayer-Pressekonferenz vor dem Spiel gegen Frankfurt am Samstag machte Bayer-Boss Holzhäuser nochmals klar, dass er nur interimsweise für wenige Monate zur Verfügung stehe. Er habe sogar den Vorschlag gemacht, verschiedene Aufgaben unter den Mitgliedern des Ligavorstandes aufzuteilen.
"Meiner Auffassung nach kann der kommende Liga-Präsident nicht auch noch einen Verein führen. Die Doppelbelastung ist einfach zu groß, das funktioniert nicht", betonte der ehemalige Ligasekretär des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), der viele Jahre als Co-Geschäftsführer mit Calmund bei Bayer zusammengearbeitet hatte. Laut Holzhäuser sehe dies Rummenigge genauso.
Bei den Vorstandswahlen am 6. und 7. August in Berlin werden die Mitglieder des Liga-Verbandes, dem die 36 Profiklubs angehören, über Hackmanns Nachfolge entscheiden. Dem siebenköpfigen Liga-Vorstand gehören derzeit neben Holzhäuser und Rummenigge Michael Meier (1. FC Köln), Peter Peters (Schalke 04), Andreas Rettig (FC Augsburg), Kurt Gaugler (Wacker Burghausen) und Harald Strutz (FSV Mainz 05) an.
Quelle: ntv.de