Zoff mit Fotografen Kein einziges Bild von Klinsi
29.05.2006, 16:23 UhrNormalerweise herrscht bei Pressekonferenzen mit Bundestrainer Jürgen Klinsmann ein Riesenandrang der Fotografen, am Montag gab es dagegen kein einziges Foto vom Auftritt des 41-Jährigen. Die Fotografen boykottierten die Pressekonferenz kurzerhand, nachdem DFB-Mediendirektor Harald Stenger angekündigt hatte, dass Klinsmann nur fünf Minuten lang Aufnahmen wünsche.
Als der Bundestrainer mit seinen Ausführungen zum Länderspiel gegen Japan in Leverkusen begann, standen die Fotografen auf und verließen den Presseraum im Stadion von Servette Genf. Am vergangenen Freitag hatte sich Klinsmann bei der Pressekonferenz durch die Fotografen angeblich gestört gefühlt.
Für den DFB erklärte Stenger: "Es geht nicht darum, wie es uns fälschlicherweise unterstellt wurde, Einschränkungen von Arbeitsbedingungen vorzunehmen. Es handelte sich nur um eine freundliche Bitte der Rücksichtsnahme. Ohne den Versuch, mit uns Kontakt aufzunehmen, wurde daraus eine gezielte Aktion gemacht, die wir weder vom Inhalt noch vom Stil nachvollziehen können."
Mit Unverständnis reagiert der Verband Deutscher Sportjournalisten (VDS) auf die Aufforderungen des DFB in Richtung Fotografen. "Nur Teilen der Medien das Arbeiten bei Pressekonferenzen zu ermöglichen, während es anderen verwehrt wird, halte ich für sehr problematisch. Wo zieht man die Grenze?", sagte Fotografensprecher Markus Gilliar in einer VDS-Stellungnahme. Einige Fotografen hatten Befürchtungen geäußert, wonach diese Regelung auch bei anderen DFB-Events, bis hin zu DFB-Spielen, greifen könnte.
Im Rahmen des Länderspiels am Dienstag in Leverkusen werde es ein klärendes Gespräch mit Stenger geben, um die entstandenen Irritationen auszuräumen, teilte der VDS mit. "Gerade im Hinblick auf die Fußball-WM darf sich ein ähnlicher Vorgang auf keinen Fall wiederholen, dafür werden wir uns einsetzen", erklärte Hans-Joachim Zwingmann, Vizepräsident des Verbandes.
Quelle: ntv.de