40. Berlin-Marathon Kenianer Kipsang will den Weltrekord
27.09.2013, 16:10 Uhr
Die Siegessäule ist wieder einer der markanten Wegpunkte auf der Strecke.
(Foto: picture alliance / dpa)
Mehr als 41.000 Läufer gehen beim Berlin-Marathon an den Start. Allerdings fehlen die großen Sieger vergangener Jahre. Nach den Anschlägen in Boston müssen sich auch in der Hauptstadt Läufer und Zuschauer auf höhere Sicherheitsvorkehrungen einrichten.
Lauf-Legende Haile Gebrselassie und Weltrekordler Patrick Makau gehören in diesem Jahr beim Berlin-Marathon zwar nur zu den Zuschauern, doch die Jagd nach einer neuen Fabelzeit ist trotzdem eröffnet. "Ich habe von Beginn an auf diesen Marathon hintrainiert und bin auf den Weltrekord fokussiert", sagte der Kenianer Wilson Kipsang vor dem Start der 40. Auflage der größten deutschen Laufveranstaltung am Sonntag: "Ich denke, es ist wirklich möglich."
Mit einer Bestzeit von 2:03:42 Stunden verpasste der Kenianer 2011 die im selben Jahr in Berlin gelaufene Bestzeit (2:03:38) seines derzeit am Knie verletzten Landsmanns Makau nur um vier Sekunden. Am Sonntag will er den "Titel" des zweitschnellsten Marathonläufers der Geschichte endlich ablegen.
Kipisang fällt Favoritenrolle zu

Die Läufer Andre Pollmächer, Geoffrey Kipsang, Eliud Kipchoge, Wilson Kipsang und Marilson Gomes dos Santos (v.l.).
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Der 31-jährige Kipsang gilt in Abwesenheit von Gebrselassie und Makau als großer Favorit auf die 30.000 Euro Siegprämie und den möglichen Weltrekordbonus von 50.000 Euro. Es wäre bereits der neunte Weltrekord auf der schnellen Hauptstadtstrecke. "Ich denke, wir haben ein kompaktes Feld. Bis auf Makau sind alle dabei, die wir verpflichten wollten", sagte Renndirektor Mark Milde. "Die erste Gruppe will den Weltrekord angreifen."
Und auch das so wichtige Wetter scheint mitzuspielen. Freundlich und ohne Regen soll sich der Himmel über Berlin am Renntag präsentieren, dazu kommen voraussichtlich nicht zu warme Temperaturen.
Der mittlerweile 40 Jahre alte Publikumsliebling Gebrselassie, Seriensieger in Berlin von 2006 bis 2009, wird an die Weltrekordhatz zwar nicht teilnehmen, dennoch kommt dem äthiopischen Nationalhelden eine tragende Rolle zu: Auf der Straße des 17. Juni wird der mehrmalige Olympiasieger den Startschuss geben.
Mikitenko nimmt Masters-Weltrekord ins Visier
Bei den Frauen liegt die Aufmerksamkeit aus deutscher Sicht vor allem auf Irina Mikitenko. Die 41 Jahre alte deutsche Rekordhalterin peilt in diesem Jahr den Masters-Weltrekord der Ü40-Jährigen an. Die bisherige Bestmarke hält die Russin Ludmilla Petrowa mit 2:25:43 Stunden.
"So eine Marathon-Vorbereitung ist lang und hart, da ist es wichtig, sich ein Ziel zu setzen. Der Rekord ist auf jeden Fall machbar", sagte die Berlin-Siegerin von 2008: "Ich wollte unbedingt nochmal in Berlin starten, weil ich hier meinen ersten Marathon gelaufen bin." In die Entscheidung um den Sieg wird sie allerdings aller Voraussicht nach nicht eingreifen können. Aussichtsreichste Kandidatin dafür ist die 2011-Siegerin Florence Kiplagat aus Kenia.
Neben den Spitzenathleten macht aber auch in diesem Jahr wieder die hohe Anzahl an Teilnehmer den Reiz des traditionsreichen Marathons aus. Mehr als 41.000 Starter haben für das Jubiläumsevent gemeldet. Hinzu kommen 6000 Inline-Skater, 200 Handbiker sowie 8300 Kinder und Jugendliche beim Mini-Marathon. Alle Teilnehmer müssen sich aber auf einige Änderungen einstellen. Nach den tragischen Anschlägen beim diesjährigen Boston-Marathon mit drei Toten und mehr als 250 Verletzten wird der Start- und Zielbereich rund um den Tiergarten eingezäunt. Zudem soll es an den Einlasspunkten Kontrollen geben.
Quelle: ntv.de, jwu/sid