Drei deutsche Siege bei US Open Kerber schickt Qualifikantin nach Hause
27.08.2014, 21:22 Uhr
Locker gewonnen und in Runde drei: Angelique Kerber.
(Foto: dpa)
Barbara Rittner traut ihrer Nummer 1 alles zu: Angelique Kerber kann alle Spielerinnen bei den US Open schlagen, glaubt die Bundestrainerin. Die beste deutsche Spielerin wird ihrem Ruf gegen Alla Kurdjawzewa gerecht. Auch Lisicki und Petkovic sind weiter.
Cool und abgeklärt hat Deutschlands Spitzenspielerin Angelique Kerber in der Sommerhitze von New York die dritte Runde der US Open erreicht. Bei Temperaturen von knapp über 30 Grad Celsius ließ die 26 Jahre alte Tennisspielerin aus Kiel der russischen Qualifikantin Alla Kudrjawzewa keine Chance und feierte nach 1:13 Stunden Spielzeit einen ungefährdeten 6:2, 6:4-Erfolg.
Auch Sabine Lisicki und Andrea Petkovic erreichten die dritte Runde. Die Berlinerin Lisicki trifft nach ihrem 6:4, 6:1-Erfolg gegen die amerikanische Wildcard-Starterin Madison Brengle nun auf French-Open-Siegerin Maria Scharapowa. Zuvor hatte sich Petkovic gegen Monica Puig aus Puerto Rico 3:6, 6:3, 7:6 (7:5) durchgesetzt.
Auf die an Nummer sechs gesetzte Kerber wartet im Kampf um den Achtelfinal-Einzug beim vierten und letzten Grand-Slam-Turnier der Saison eine anspruchsvollere Aufgabe. Die US-Open-Halbfinalistin von 2011 bekommt es mit der 17 Jahre alten Belinda Bencic zu tun. Der Teenager aus der Schweiz gewann 2013 den Juniorinnen-Titel bei den French Open und in Wimbledon und hat sich mittlerweile bis auf Platz 58 der Weltrangliste vorgearbeitet.
Bencic wird die deutsche Fed-Cup-Spielerin vermutlich weitaus mehr fordern als die Nummer 137 der Welt aus Moskau. Gegen Kudrjawzewa startete Kerber zwar mit einem völlig missratenen Stoppball, den ihre Kontrahentin locker erlaufen und übers Netz befördern konnte. Auch musste sie im zweiten Spiel einen Breakball abwehren, um nicht mit 0:2 in Rückstand zu geraten. Doch im ersten Satz blieben dies die einzigen Unkonzentriertheiten, die sich die Norddeutsche leistete.
Hitze kein Problem
Nach dem Ausgleich zum 1:1 nahm sie der Russin anschließend zweimal das Aufschlagsspiel ab, ging 5:1 in Führung und entschied nach 31 Minuten Durchgang eins für sich. Die heftige Hitze schien die Kielerin nicht sonderlich zu stören. Immer wieder legte sie sich während der Seitenwechsel unter dem schattenspendenden Schirm ein mit Eis gefülltes Handtuch in den Nacken. "Ich traue ihr alles zu, weil sie gegen jede Spielerin gewinnen kann", hatte Bundestrainerin Barbara Rittner vor dem Turnier noch über ihre Nummer eins gesagt.
Doch Kerber zeigt auch immer wieder unverständliche Wackler und Unsicherheiten. So ließ die Linkshänderin im zweiten Satz ein frühes Break zum 0:2 zu und haderte nach einem Ball ins Aus: "Wo spielst du die nur wieder hin?" Bis zum 4:4 wechselten sich klug herausgespielte Punkte und leichtfertig vergebene Grundlinienschläge ab. Mit einem lauten "Come on" feierte sie das Break zum 5:4 und nutzte anschließend ihren zweiten Matchball. In der Herren-Konkurrenz haben an diesem Donnerstag noch vier deutsche Spieler die Chance auf den Einzug in die dritte Runde - stehen aber allesamt vor kniffligen Aufgaben.
Philipp Kohlschreiber (Augsburg) trifft im ersten Match des Tages (17 Uhr MESZ) auf den unbequemen Franzosen Michael Llodra. Matthias Bachinger (Dachau) bestreitet die erste Partie der Night Session (1 Uhr) gegen den früheren US-Open-Champion Andy Murray. Jan-Lennard Struff (Warstein) bekommt es (nicht vor 19 Uhr) mit dem Amerikaner John Isner zu tun, und Peter Gojowczyk (München) darf sich (nicht vor 23 Uhr) mit dem an Nummer fünf gesetzten Kanadier Milos Raonic messen.
Quelle: ntv.de, vpe/dpa