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Deutsche fliegt bei US Open raus Kerber verpasst die Revanche

Kerber (im Bild) und Errani schenkten sich nichts.

Kerber (im Bild) und Errani schenkten sich nichts.

(Foto: dpa)

Im Juni fliegt Angelique Kerber in Viertelfinale der French Open gegen die Italienerin Sara Errani raus. Wenige Wochen später, im Achtelfinale der US Open, hat sie die Chance, die Scharte auszuwetzen. Doch die Revanche misslingt: Kerber verliert gegen die Weltranglistenzehnte und muss sich aus dem Turnier verabschieden.

Trotz einer Energieleistung hat Angelique Kerber den Einzug ins Viertelfinale der US Open am amerikanischen Tag der Arbeit nicht geschafft. Die 24-jährige Kielerin unterlag in einem teilweise hochklassigen Match Sara Errani in 1:55 Stunden mit 6:7 (5:7), 3:6 und konnte sich gegen die Italienerin nicht für die Viertelfinale-Niederlage bei den French Open im Juni revanchieren.

"Sie hat unmenschlich gespielt. Ich habe versucht, aggressiv zu sein, aber Sara war die Bessere", sagte Kerber. Damit platzte für sie auch der Traum vom ersten Grand-Slam-Coup an der Stätte ihrer sportlichen Geburt. Vor einem Jahr war die Fed-Cup-Spielerin sensationell ins Halbfinale von Flushing Meadows eingezogen. Der erste Satz der hochspannenden und kräftezehrenden Partie im Louis-Armstrong-Stadium dauerte allein 71 Minuten. Die an Position sechs gesetzte Wimbledon-Halbfinalistin Kerber und die Weltranglistenzehnte Errani lieferten sich einige spektakuläre Ballwechsel und agierten variabel.

Die Deutsche aber konnte im ersten Satz Führungen von 5:4 und 6:5 nicht zu ihren Gunsten nutzen, obwohl sie im Auftaktdurchgang insgesamt einen Punkt mehr machte als die Italienerin (53:52). Mit ihrem vierten Doppelfehler beendete Kerber, gegen die zuvor zwei Fußfehlerentscheidungen verhängt worden waren, Satz eins. In der Folge erwies sich French-Open-Finalistin Errani als solidere Spielerin. Die zähe Italienerin ließ Kerber viel laufen und nutzte ihre Chancen gnadenlos aus.

Bei "Angie", die in dieser Saison bislang so viele Spiele wie keine andere gewonnen hat (56), schwanden mehr und mehr die Kräfte. Obwohl sie einen 0:3-Rückstand noch einmal egalisieren konnte, halfen letztlich auch die Anfeuerungen von Trainer Torben Beltz und Fed-Cup-Teamchefin Barbara Rittner aus der Box nichts mehr.

Kohlschreiber will Siegeszug fortsetzen

Der letzte deutsche Mohikaner Philipp Kohlschreiber indes weiß seit Montagfrüh, dass Nachtschichten im Arthur-Ashe-Stadium eine besondere Magie besitzen. Der Davis-Cup-Spieler verwandelte um 2.26 Uhr in der Nacht seinen ersten Matchball zum 6:4, 3:6, 4:6, 6:3, 6:4 gegen Publikumsliebling John Isner (USA/Nr. 9) und feierte neben dem Achtelfinal-Einzug auch den Eintrag in die Rekordbücher des Turniers.

"Es war sehr spät, aber man schaut nicht auf die Uhr, sondern wird gepusht von der Atmosphäre", sagte Kohlschreiber: "Jeder, der bis zum Ende geblieben ist, muss ein verrückter Tennis-Fan sein. Sie haben Stimmung gemacht, ich schätze das sehr." Das Duell mit dem 2,06-m-Hünen Isner endete genauso spät wie der Fünfsatzkrimi zwischen dem Sieger Mats Wilander und Mikael Pernfors (beide Schweden) am 4. September 1993. In der Partie ums Viertelfinale gegen Janko Tipsarevic (Serbien/Nr. 8) sieht sich Kohlschreiber als Außenseiter. Mit viel Schlaf wollte der Augsburger seine Akkus wieder aufladen.

Unmittelbar vor dem historischen Kohlschreiber-Match hatte Maria Scharapowa gerade noch eine böse Überraschung verhindern können. Die French-Open-Siegerin aus Russland lag im entscheidenden Satz gegen ihre Landsfrau Nadia Petrowa schon mit 0:2 zurück, ehe eine 73-minütige Regenpause sie rettete. Scharapowa gewann mit 6:1, 4:6, 6:4 und spielt im Viertelfinale gegen Marion Bartoli aus Frankreich.

Quelle: ntv.de, Ulrike Weinrich, sid

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