Auch Zverev-Brüder siegen Kerber zittert sich eine Runde weiter
06.07.2017, 22:04 Uhr
Angelique Kerbers Körperhaltung erinnerte diesmal wieder an frühere, weniger erfolgreiche Zeiten.
(Foto: dpa)
Erneut hadert die Weltranglistenerste Angelique Kerber mit sich und ihrem Spiel: Dennoch zieht sie in Wimbledon nach einem Zitter-Sieg in die dritte Runde ein. Wesentlich souveräner präsentiert sich hingegen Jungtalent Alexander Zverev.
Angelique Kerber standen die Zweifel ins Gesicht geschrieben. Sie verdrehte die Augen, zuckte mit den Schultern, schimpfte mit sich selbst - und blieb doch im Wettbewerb. In der zweiten Runde von Wimbledon zitterte sich die Vorjahresfinalistin gegen die Weltranglisten-88. Kirsten Flipkens aus Belgien zum 7:5, 7:5. Zwar sagte sie später, "ich bin glücklich mit meiner Vorstellung", sah dabei allerdings nicht so aus.
Deutlich souveräner gestaltete Alexander Zverev seinen zweiten Auftritt im All England Club. Der 20-Jährige aus Hamburg folgte seinem Bruder Mischa in die dritte Runde. Alexander Zverev ließ dem ein Jahr jüngeren Amerikaner Frances Tiafoe beim 6:3, 6:4, 6:3 kaum eine Chance. Mischa vermied beim 6:1, 6:2, 2:6, 3:6, 6:4 gegen den Kasachen Michail Kukuschkin das Aus nur knapp und darf sich nun auf ein Duell mit Top-Favorit Roger Federer freuen.
Die Zverevs sind das erste Brüderpaar in der dritten Runde von Wimbledon seit 33 Jahren. "Es ist immer gut, zu Beginn eines Turniers schnell durchzukommen. Zweimal in drei Sätzen ist sehr, sehr schön", sagte Alexander Zverev: "Ich habe mich ziemlich gut gefühlt, habe gut aufgeschlagen und gut von der Grundlinie gespielt."
Körpersprache erinnert an frühere Zeiten
Kerber muss sich in ihrem nächsten Match dringend steigern, bereits gegen Flipkens, die in diesem Jahr das Viertelfinale des Turniers in Acapulco als bestes Ergebnis zu Buche stehen hat, wirkte sie noch verunsicherter als bei ihrem Zittersieg in der ersten Runde. Bundestrainerin Barbara Rittner hatte vor dem Match bei Sky gefordert: "Angie muss die Handbremse im Kopf lösen." Doch es gelang der Branchenführerin nicht.
Die Körpersprache der Deutschen erinnerte an einige Auftritte vor dem Jahr 2016, in dem sie mit zwei Grand-Slam-Titeln, dem Finale in Wimbledon und der olympischen Silbermedaille in Rio den Tennis-Thron erobert hatte. Selbst nach Punkten haderte sie mit sich und winkte ab. Nun wartet die Amerikanerin Shelby Rogers, immerhin erneut keine furchterregende Aufgabe.
Während sich das Feld der Favoriten bei den Frauen bereits gelichtet hat, ziehen bei den Männern die üblichen Verdächtigen souverän ihre Kreise. Der siebenmalige Champion Federer siegte nach Anlaufschwierigkeiten gegen den Serben Dusan Lajovic 7:6 (7:0), 6:3, 6:2, dessen Landsmann Novak Djokovic bestätigte seinen Aufwärtstrend beim 6:2, 6:2, 6:1 gegen den Tschechen Adam Pavlasek.
Quelle: ntv.de, kst/sid