Im Wimbledon läuft es Kerbers Regen-Comeback, Zverevs Fight
03.07.2021, 16:48 Uhr
Angelique Kerber ist die letzte verbliebene Wimbledonsiegerin im Turnier.
(Foto: imago images/Paul Zimmer)
Anqelique Kerber droht in Wimbledon das Aus in der dritten Runde. Ihr will nichts gelingen. Dann kommt der Regen. Sie gewinnt. Auch Alexander Zverev ins Achtelfinale ein. Er muss kämpfen.
Mit dem schlechten englischen Wetter kam für Angelique Kerber die Wende zum Guten, Alexander Zverev schaffte sein Comeback auch ohne Hilfe von oben. Die beiden deutschen Spitzenspieler haben sich in Wimbledon nach Satzrückständen stark ins Achtelfinale gekämpft, vor allem Kerber zeigte eine enorme Steigerung. Nach einer Regenunterbrechung wirkte die Siegerin von 2018 wie ausgewechselt, verkörperte die pure Dominanz - und bringt sich immer mehr als Titelanwärterin in Stellung.
"Ich hatte wirklich einen Fehlstart. Es war gut, dass es geregnet hat", erzählte die dreimalige Grand-Slam-Siegerin nach dem 2:6, 6:0, 6:1 gegen Alexandra Sasnowitsch aus Belarus lachend: "Für mich war der Schlüssel, dass ich mich gepusht habe und aggressiv gespielt habe, nachdem ich wieder auf den Platz gekommen bin. Ich wollte einfach von Null anfangen und nicht an das Ergebnis denken."
Auch der Weltranglistensechste Zverev hatte anfangs im Duell zweier guter Aufschläger gegen den US-Amerikaner Taylor Fritz deutlich mehr Probleme als bei seinen lockeren beiden Siegen zum Auftakt. Letztlich löste der Hamburger auch diese Aufgabe beim 6:7 (3:7), 6:4, 6:3, 7:6 (7:4) stark und trifft am "Manic Monday" auf den kanadischen Weltranglisten-19. Felix Auger-Aliassime, dessen Drittrundengegner Nick Kyrgios nach zwei Sätzen verletzt aufgeben musste.
Folgt auf Regen jetzt das Feuer?
Die 33 Jahre alte Kerber bekommt es hingegen mit US-Nachwuchshoffnung Cori Gauff zu tun, die sich bislang ebenfalls sehr stark präsentiert. "Ich sehe das Feuer in ihr", sagte Kerber über die 17-Jährige, die im Ranking fünf Plätze vor ihr liegt: "Ich weiß, dass es ein hartes Match wird." Doch die Form bei Kerber stimmt, nach dem Turniersieg bei der Generalprobe in Bad Homburg steht sie nun schon bei acht Erfolgen auf Rasen in Serie.
Allerdings wurde Kerber kalt erwischt, mit ihrem forschen Spiel stellte Sasnowitsch sie vor große Probleme. Ihre ersten beiden Aufschlagspiele gab die Kielerin direkt ab und geriet 0:4 in Rückstand. Kerber agierte fast nur aus der Defensive, ihre mutige Kontrahentin machte hingegen kaum Fehler.
Sasnowitsch wirkte wesentlich frischer als die Deutsche, die am Donnerstag die Spanierin Sara Sorribes in fast dreieinhalb Stunden niedergerungen hatte. Beim Stand von 1:5 sorgte aber der Regen dafür, dass sich Kerber in der über eineinhalbstündigen Pause neu sortieren konnte. Danach zeigte sie eine ganz andere Körpersprache, wirkte viel griffiger und zwang Sasnowitsch mit mehr Power regelrecht zu Fehlern. Die Belarussin war sichtlich beeindruckt und hatte gegen diese Dominanz keine Chance mehr.
Zverev muss kurz kämpfen
Zverev musste gegen Fritz deutlich mehr kämpfen, es gab nur wenige Chancen für die Returnspieler. Zunächst war der Amerikaner, der vor einem Monat bei den French Open noch im Rollstuhl den Platz verlassen und sich anschließend einer Meniskus-Operation am rechten Knie unterziehen musste, der etwas aktivere Spieler und gewann den ersten Satz im Tiebreak verdient.
Doch Zverev erhöhte anschließend den Druck von der Grundlinie und suchte auch häufiger den Weg ans Netz. Bei eigenem Aufschlag leistete sich der US-Open-Finalist ohnehin keine Wackler - zwei Breakmöglichkeiten im fünften Spiel des zweiten Satzes blieben die einzigen für Fritz im gesamten Match. Im vierten Satz musste wieder der Tiebreak entscheiden - diesmal mit dem besseren Ende nach 2:37 Stunden für Zverev.
Quelle: ntv.de, sue/sid