Trainingsbeginn für Ewerthon Khedira nur leicht verletzt
17.07.2007, 09:38 UhrFußball-Meister VfB Stuttgart im Wechselbad der Gefühle: Die Freude über die Ankunft von Neuzugang Ewerthon nach einer wochenlangen Hängepartie wurde getrübt von der Sorge um Mittelfeldspieler Sami Khedira. Der Deutsch-Tunesier knickte beim Training in Irdning/Österreich um. Nach halbstündiger Behandlung auf dem Platz wurde der 22-Jährige mit dick bandagiertem linkem Sprunggelenk ins Teamquartier transportiert. Nach einer Röntgenuntersuchung gab Vereinsarzt Raymond Best Entwarnung: Khedira zog sich einen Kapselanriss statt einer zunächst befürchteten Bänder- oder Knöchelverletzung zu. Der schon von einigen Blessuren gebeutelte Khedira hatte den VfB im Mai mit seinem 2:1-Siegtreffer gegen Cottbus zum Meister gemacht.
Neuzugang Ewerthon landete aus Brasilien kommend in München und absolvierte in der Steiermark eine erste Laufeinheit. "Ich freue mich, hier zu sein. Zusammen mit der Mannschaft will ich beim VfB einiges erreichen", sagte er. Seine Ankunft hatte sich aus privaten Gründen um einen Tag verzögert. "Es war eine Familien-Angelegenheit, jetzt ist aber wieder alles okay." Vorausgegangen war ein Transferpoker mit dem spanischen Erstligisten Real Saragossa, der den Stürmer nun für eine siebenstellige Summe an den schwäbischen Bundesligisten ausleiht. Der Vertrag sieht eine Kaufoption für den VfB nach Ablauf des auf ein Jahr befristeten Ausleihgeschäfts vor.
"Mein Bauchgefühl hat mir gesagt, dass der VfB die beste Wahl ist. Stuttgart hat mich am meisten überzeugt." Ewerthon war 2005 von Borussia Dortmund zum spanischen UEFA-Cup-Teilnehmer Saragossa gewechselt und hatte dort einen Vertrag bis 2010. Bei der Borussia erzielte er in vier Jahren 47 Bundesliga-Tore.
Trainer Armin Veh verspricht sich von Ewerthons Verpflichtung mehr taktische Variabilität im Angriff. So kann der Brasilianer sowohl als zweiter Stürmer im 4-4-2-System, als auch bei drei Angreifern auf dem rechten Flügel eingesetzt werden. "Ich kann beides spielen", meinte Ewerthon. Teammanager Horst Heldt war erleichtert über den geglückten Wechsel: "Das ist kein kleiner Transfer, so etwas braucht seine Zeit. Natürlich war die Warterei nervig, aber da hatten wir keinen Einfluss drauf", sagte Heldt wegen des späten Saisonendes in Spanien.
Bei brütender Hitze absolvierten die VfB-Profis in der Steiermark ihr Training mit vielen schweißtreibenden Laufeinheiten. In Sichtweite eines Schwimmbades trainierte Abwehrspieler Serdar Tasci nach seinem Innenbandanriss weiter individuell. Am Mittwoch werden auch die Mexikaner Pavel Pardo und Ricardo Osorio erwartet. Beide hatten für ihr Land bis Ende Juni am Goldcup teilgenommen.
Den Stuttgarter Kader endgültig komplettieren würde der rumänische Stürmer Ciprian Marica. Die Verhandlungen mit dem ukrainischen Club Schachtjor Donezk über ein Ausleihgeschäft dauern an. "Die brauchen nicht unser Geld, das macht es komplizierter. Der Spieler möchte aber weg", sagte Heldt. Auch der englische Premier Club Manchester City ist inzwischen an Marica interessiert.
Von Marc Zeilhofer, dpa
Quelle: ntv.de